Ob telefonieren mit Festnetz oder Handy, Fernsehen schauen oder im Internet surfen – für Tausende Nutzer in Hennigsdorf, Velten und Umgebung ist das seit Donnerstag (31. August), kurz nach 9 Uhr nicht mehr möglich. „Sie sind von einer Flächenstörung betroffen“, teilte die Telekom einem Teil ihrer Kunden mit.
In dieser ersten Mitteilung war davon die Rede, dass ab 14 Uhr alle Störungen behoben sein werden. Diese Zeitangabe hat die Telekom mittlerweile wieder gestrichen.

Wann sind die Störungen behoben?

Auch Telekom-Sprecher Georg von Wagner konnte sich gegen 13 Uhr nicht dazu äußern, wann die Störung behoben sein wird. Er kannte aber deren Ursache: „Eine Firma hat bei Tiefbauarbeiten zwischen Velten und Oranienburg ein Glasfaserkabel zerstört.“ Am Nachmittag konnte er das konkreter fassen. Ein konkurrierendes Unternehmen, das selbst Glasfaser verlegen will, „hat mit einer Erdrakete unser Glasfaserkabel kaputt gemacht“, so von Wagner.
Mittlerweile ist auch bekannt, dass dieser Schaden in der Bergstraße in Velten entstanden ist. Es habe ein Kabel getroffen, das als Hauptvermittlung gilt. Derzeit werde versucht, den Datentransport auf ein parallel verlaufendes Kabel umzulegen. Ob und wenn, wann das erfolgreich sein wird, konnte er nicht sagen.
Leidtragende sind aber nicht nur private Kunden, sondern auch Unternehmen. „Unser Werk in Velten ist von dem Vorfall betroffen und hat momentan keinen Zugang zum Internet. Somit sind alle Applikationen, die auf das Internet zugreifen, nicht verfügbar“, teilte Michel Barthe, Sprecher der Stadler Deutschland GmbH, mit. In dem hoch technisierten Standort in Hennigsdorf, in dem neue Züge auf ihre Zuverlässigkeit gecheckt werden, dürfte dies zu großen Problemen führen.
Betroffen sind offenbar nicht nur Kunden der Telekom. Dessen Sprecher wollte das zwar nicht offiziell bestätigen. Doch Kunden von Telefonica (o2) und Vodafone berichteten ebenfalls von Beeinträchtigungen. Allerdings hieß es in sozialen Netzwerken, dass nicht alle Straßenzüge vom Ausfall betroffen seien. Laut von Wagner hänge das auch damit zusammen, wie dicht die Mobilfunkmasten beieinander stehen. „Manche stehen so eng, dass sie den Datenverkehr eines anderen übernehmen können“, teilte er mit. Insgesamt wird bei der Überbrückung einer solchen Störung die Kapazität des Mastes arg strapaziert. „Die Datenübertragungsrate ist geringer“, erläutert von Wagner. Dadurch wird die Geschwindigkeit der Weiterleitung beeinträchtigt, wodurch der Aufbau einer Handy-Verbindung länger dauern kann.

Ende der Störung noch am Donnerstag unsicher

Gegen 16 Uhr war noch immer nicht klar, wann der Schade behoben sein wird und die Kunden wieder normal Telefonie, Fernsehen und Internet nutzen können. Es sei noch kein Ende abzusehen, hieß es. Die Behebung des Schadens ist laut von Wagner sehr schwierig. Man habe den unterirdisch liegenden Defekt in der Bergstraße noch nicht orten können. Damit bleibt auch offen, ob der Schaden noch am Donnerstag behoben wird oder sich für die Kunden die Auswirkungen auch noch am Freitag (1. September) bemerkbar machen.