Als die Rettungskräfte in Mühlenbeck in der Freitagnacht (31. März) alarmiert wurden, ahnten sie nicht, was sie erwarten wird. Auf der Liebenwalder Straße, direkt zwischen den Autobahn Auf- und Abfahrten der A 10 Anschlussstelle Mühlenbeck, hat es einen schweren Unfall gegeben. Der 54-jährige Fahrer eines Mercedes hatte offenbar die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und geriet in den Gegenverkehr. Dort hatte er mit enormer Wucht den Brückenpfeiler der Autobahnbrücke erwischt.
Als die Rettungskräfte kurz nach 2 Uhr an der Unfallstelle eintrafen, bot sich ihnen ein großes Trümmerfeld. Der Mercedes-Fahrer war in seinem Wrack eingeklemmt.
Schwere technische Rettung aus dem Wrack
Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr Mühlenbeck mussten den Fahrer mit hydraulischen Geräten aus seinem Wrack befreien. Die Rettung gestaltete sich, aufgrund der starken Verformung der Fahrgastzelle, sehr aufwendig.
Laut einem Einsatzleiter der Feuerwehr wurde erst eine große Seitenöffnung geschaffen, dann mussten hydraulische Zylinder eingesetzt werden, um die Fahrzeugfront aus der Fahrgastzelle zu drücken. Erst danach konnte der Fahrer befreit werden.
Trotz aller Bemühungen der Rettungskräfte, den 54-Jährigen rasch aus dem Wrack zu schneiden, kam für den Mann jede Hilfe zu spät. Ein Notarzt hatte vor Ort nur noch den Tod feststellen können.
Polizei ermittelt zum Unfallhergang
Beamte der Polizeiinspektion Oberhavel haben noch vor Ort die Ermittlungen aufgenommen. Laut Patrick Förster, der in dieser Nacht als Dienstgruppenleiter der Polizei vor Ort war, hat man Ermittler der Kriminalpolizei hinzugezogen. Es wird neben den Ermittlungen zur Unfallursache auch ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. „Zudem ist die Staatsanwaltschaft eingeschaltet worden, um zu klären, ob ein Gutachter hinzugezogen wird“, so Förster.
Ein zweiter Unfall beschäftigt die Beamten ebenfalls. Denn noch bevor die Rettungskräfte vor Ort eingetroffen waren, hat der Fahrer eines BMW die Situation offenbar zu spät bemerkt.
Laut Förster ist der BMW-Fahrer „mit geringer Geschwindigkeit“ gegen das Heck des zuvor verunfallten Mercedes kollidiert. Der BMW-Fahrer ist vor Ort in einem Rettungswagen untersucht worden, musste jedoch nicht in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Einsatznachsorge für Polizei und Feuerwehr
Dass bei solchen Unfällen eine fachgerechte Einsatznachsorge für die eingesetzten Rettungskräfte notwendig ist, zeigt die Zahl der Alarmierungen für das Einsatz-Nachsorge-Team (ENT). Auch in diesem Fall soll der Einsatz nach den Maßnahmen vor Ort intern ausgewertet werden.
„Der Einsatz ist nicht alltäglich“, berichtet der Dienstgruppenleiter. Sowohl Förster, als auch der Einsatzleiter der Feuerwehr erzählen, dass sie im Nachgang über den Einsatz sprechen werden und bei Bedarf auch auf das ENT zurückgreifen wollen.
Ortsverbindung lange gesperrt
Die Liebenwalder Straße war zwischen den Ortschaften Mühlenbeck und Summt für mehrere Stunden voll gesperrt. Auch die Autobahnanschlussstelle der A 10 war von den Sperrungen kurzzeitig betroffen, da ursprünglich ein Rettungshubschrauber dort landen sollte. Seit 5.30 Uhr ist die Sperrung wieder aufgehoben.