Global denken und lokal handeln. Dies sei die Maxime, mit der dem Klimawandel begegnet werden müsse, sagt Nasrin Büttner von „Parents for Future“ Oranienburg. Dass sich die Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens an diesem Wochenende bereits zum fünften Mal jährt, nahm die Gruppe zusammen mit Aktivistinnen und Aktivisten von „Fridays for Future“ daher zum Anlass, auch die Oranienburger Stadtverwaltung entsprechend in die Pflicht zu nehmen.
Erinnerung in Form eines kleinen Eiffelturms
Symbolischen Ausdruck fand die am Freitagnachmittag auf dem Schlossplatz abgehaltene Aktion in der Übergabe eines Eiffelturms in Miniaturformat an Bürgermeister Alexander Laesicke. „Unser Anliegen ist, dass auch unsere Kommune sich auf den Weg begibt und ihren Beitrag zum Klimaschutz leistet, indem sie so schnell wie möglich klimaneutral wird“, erklärte Parents for Future-Aktivistin Eva-Maria Göbel das Ziel der Aktion.
Ähnliche Aktionen fanden am Freitag in vielen deutschen Städten statt. „Fridays for Future“ möchte damit nochmals an die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels erinnern. So sieht das am 12. Dezember 2015 in Paris unterzeichnete Abkommen unter anderem vor, den Anstieg des weltweiten Temperaturdurchschnitts auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen.
Großer Aufbruch fehlt bisher
Auf dem Weg dorthin sei auch in Oranienburg bisher zu wenig passiert, findet Klimaktivistin Göbl. Zwar gebe es Ansätze, wie die zu Oktober geschaffene Stelle einer Klimaschutzmanagerin. „Wir finden aber auch, dass das noch völlig unzureichend ist und der große Aufbruch eigentlich bisher fehlt.“
Entsprechend richtete Nasrin Büttner auch mahnende Worte an die anwesenden Vertreter der Stadtverwaltung, zu denen neben Bürgermeister Laesicke auch jene Klimaschutzmanagerin Johanna Hornig gehörte. „Überlegen sie, was wir der jungen Generation zumuten“, betonte die Aktivistin. „Denn es sind die nachfolgenden Generationen, die den Preis zahlen müssen für unser heutiges, relativ unbekümmertes Leben.“
Fridays for Future fordert Ausrufung des Klimanotstands
Im Anschluss an die Rede überreichte Caius Hemmerling von „Fridays for Future“ den städtischen Vertretern noch ein Forderungspapier. Darin enthalten war neben dem Ruf nach Klimaneutralität für Oranienburg bis 2030 auch die Ausrufung des Klimanotstands. Zudem solle die Stelle der Klimaschutzmanagerin zu einer Klimaschutzbeauftragter mit mehr Kompetenzen aufgewertet werden.
Alexander Laesicke nahm sowohl den aus recyclebarem Materialien gefertigten Eiffelturm wie auch das Forderungspapier entgegen und sprach von einem wertvollen Beitrag der beiden Klimagruppen. Es sei bereits nach „fünf vor zwölf“, so Laesicke. Aus Sicht der Stadt sei es daher eine Selbstverständlichkeit, weiter daran zu arbeiten, den Klimawandel zu verhindern. Von den auf dem Schlossplatz versammelten Aktivisten und Aktivistinnen wünschte er sich dabei Rückendeckung für die konkrete Umsetzung klimafreundlicher Maßnahmen.