Alle wollten dabei sein: Vor dem Oranienwerk bildete sich am Samstagabend eine lange Warteschlange. Beim Oranien-Aid standen abwechselnd sieben Bands aus der Stadt auf der Bühne. Das Publikum kam schnell in gute Stimmung und feierte die Musik ausgelassen und tanzend.
Das Oranienwerk dankte am Sonntag allen, die das Konzert unterstützt und ermöglich haben: „Es war ein großer Abend für einen sehr guten Zweck. Wir sind stolz und glücklich.“ 370 Menschen kamen ins Oranienwerk, bis zu 250 waren gleichzeitig im Saal. Die Stout Scouts brachten ihre Fanbase mit: „Da mussten wir den Einlass vorübergehend schließen“, berichtet Oranienwerk-Geschäftsführer Marco Bartsch.
Endlich wieder ein richtiger Konzertabend
Am Abend vor dem Wegfall der meisten Hygienebestimmungen galt zum letzten mal die 3-G-Regel. Dennoch fühlte es sich wieder nach einem richtigen Konzertabend im Oranienwerk an - dem ersten mit großem Publikum seit dem Weihnachts-Freisingen am 17. Dezember 2019. Auf der Bühne standen Samira und Hagen, die Stout Scouts, Alle Phasen, Die Muetzen, Lifemusik, Rontana und Stumpling Jay.
Noch erfreulicher war die Spendensumme, die am Ende zusammengekommen war. Bei freiem Eintritt gaben die Gäste Spenden. Außerdem wurden T-Shirts verkauft. Für die größte Eiunzelsumme sorgte am späten Abend die Bandversteigerung. Nach dem Ende des Konzert konnte eine Band für einen 45-minütigen Gig ersteigert werden - für private Feiern, einen Lagerfeuerabend oder für ein Wohnzimmerkonzert. Im Musikangebot waren Alle Phasen, Rontana, Samira und Hagen sowie Die Muetzen.
Vier Bands für ein Kinderfest ersteigert
Nach zahlreichen Geboten ging der Zuschlag schließlich an Nico Wallmann. Sein Unternehmen Sicherheit Oberhavel ersteigerte für 3000 Euro gleich alle vier Bands. Sie sollen bei einem Fest in einem Kinderheim in Essen in Nordrhein-Westfalen gemeinsam auftreten.
Die Spendensumme von mehr als 9000 Euro geht in großen Teilen an den Verein Willkommen in Oranienburg, sagte Marco Bartsch. Die Vereinsvorsitzenden Ulrike Feldner und Ivonne Hennes freuten sich über das Geld, über dessen genaue Verwendung bei der Hilfe für Geflüchtete nun in der Initiative entschieden werden solle.
Weiterer Hilfskonvoi kehrte mit Frauen und Kindern aus der Ukraine zurück
Etwas später als erhofft kam der am Freitag am Oranienwerk gestartete Hilfskonvoi am Samstagabend zurück. Die Musik war gerade vorbei, doch die verbliebenen Gäste applaudierten den Fahrerinnen und Fahrern der fünf Transporter. Vollgepackt mit Lebensmitteln und Medikamenten war der Transport an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren. Dort wurden die Hilfsgüter nach Absprache mit ukrainischen Behörden diesmal driekt an ukrainische Helfer übergeben, die die Güter an verschiedenen Stellen verteilen, so Marco Bartsch.
Bei der Zusammenarbeit mit Hilfsinitiativen werde darauf geachtet, dass die Hilfe auch wirklich ankomme und nichts weiterverkauft oder weggeworfen werde. „Wir lassen uns Bilder schicken“, sagte Thomas Ney, der den Hilfstransport wieder begleitete.
Medikamente und Lebensmittel sind gefragt
Ein großer Teil der Lebensmittelspenden war diesmal von der Citygemeinschaft Oranienburg und dem Rewe-Markt von Andreas Lück gekommen. Außerdem sorgten Aportheken für notwendige Medikamente. Weiterhin können mittwochs bis freitags zwischen 10 und 18 Uhr Spenden im Oranienwerk abgegeben werden. In den kommenden Tagen werde über einen weitere Hilfstransport entschieden, sagte Marco Bartsch.
Einige der Spenden bleiben auch in Oranienburg. Sie werden dort von Geflüchteten abgeholt. So habe sich ein Rentnerehepaar mit Winderkleidung eingedeckt. „Sie waren nur mit Rücksäcken aus der Ukraine geflohen“, berichtet Marco Bartsch.
Oranienwerk ist das Zentrum für die Ukraine-Hilfe
Das Oranienwerk hat sich seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar zu einem Zentrum für alle, die Hilfe anbieten und die Hilfe brauchen, entwickelt. Hier werden auch Familien vermittelt, die Geflüchtete aufnehmen. Zwei Frauen, drei Kinder und eine Katze aus der Ukraine brachte der Hilfstransport diesmal aus der Ukraine anch Deutschland. Zwei Familien aus Oranienburg nahmen die Geflüchteten auf.
Im Atelier der Künstlerin Sveta Esser im Oranienwerk fand am Sonnabend auch ein Mal-Workshop statt, an dem sich ukrainische und deutsche Kinder beteiligten. Das Theater im Werk bietet jetzt immer freitags zwischen 14 und 17 Uhr Spielstunden für Kinder aus der Ukraine im Oranienwerk an.
Das Oranienwerk hat auf Facebook eine Infoseite zu den Hilfsangeboten für die Ukraine eingerichtet.
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