Für eine kleine Region in Oberhavel wurde am Dienstag (22. August) gegen 13 Uhr eine Warnung wegen einer Gefahrenlage herausgegeben. Betroffen war Borgsdorf, ein Ortsteil von Hohen Neuendorf. Dort wurden nach einem Scheunenbrand am Vortag Sprengmittel gefunden. Um welche es sich genau handelt und wie gefährlich diese sind, ist noch nicht bekannt.
Die Integrierte Leitstelle Nordost warnte die Bevölkerung über die Warn-App Nina. In der Warnung hieß es: „Folgen Sie eventuellen Weisungen, Ihre Wohnungen beziehungsweise das Gebiet zu verlassen. Halten Sie Straßen für nachrückende Einsatzkräfte frei.“ Die Bahnstrecke, die durch den Sperrkreis führt, war von dem Sperrkreis nicht betroffen.

Sperrkreis wurde wieder aufgehoben

Die Warn-App gab am Dienstag auch Handlungsempfehlungen. Die wichtigste war wohl, das betroffene Gebiet zu meiden. Es sollte großräumig umfahren werden. „Helfen Sie Kindern und anderen hilfsbedürftigen Personen, aber ohne sich selbst zu gefährden“, hieß es. Um die Verdachtsstelle in der Falkenstraße wurde eine Sperrzone von 400 Metern eingerichtet. Betroffen waren unter anderem der Waidmannsweg und die Karl-Marx-Straße.
Polizei, Feuerwehr und Spezialkräfte waren seit 13.30 Uhr vor Ort. Das Gebiet sollte großräumig gemieden werden. Am späten Nachmittag hob die Leitstelle die Gefahrenwarnung auf, der Sperrkreis trat damit außer Kraft beziehungsweise wurde auf das eine betroffene Grundstück reduziert.
Anwohnerinnen und Anwohner der Häuser um den Fundort wurden evakuiert.
Anwohnerinnen und Anwohner der Häuser um den Fundort wurden evakuiert.
© Foto: Dennis Lloyd Brätsch
Etwa 35 Menschen mussten zuvor ihre Häuser verlassen. Die meisten konnten kurzzeitig bei Verwandten oder Freunden unterkommen. Betroffen waren laut Polizei nur Häuser, die sich in direkter Nachbarschaft der Falkenstraße befinden. Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz standen bereit, sollte der gesamte Sperrkreis evakuiert werden müssen.

Sprengstoffspezialisten untersuchen Brandort

Am Tag zuvor war auf dem Grundstück eine Scheune in der Falkenstraße in Brand geraten. Kriminaltechniker sollten Spuren sichern. Wie Polizeisprecher Joachim Lemmel berichtete, stießen die Brandursachenermittler der Kripo dabei am Dienstagvormittag auf mögliche Munitionsreste. Es sei aber nach wie vor unklar, ob es sich bei den Fundstücken um gefährliche Sprengmittel handele.
Sprengstoffspezialisten des Landeskriminalamtes untersuchen die Brandstelle nun nach Munitionsresten.
Sprengstoffspezialisten des Landeskriminalamtes untersuchen die Brandstelle nun nach Munitionsresten.
© Foto: Dennis Lloyd Brätsch
Sprengstoffspezialisten des Landeskriminalamtes trafen gegen 15 Uhr ein und untersuchten den Brandschutt nach weiteren Munitionsteilen. Gegen 17.30 Uhr gab es dann die Entwarnung und die Aufhebung des Sperrkreises. . Das Landeskriminalamt hat zu dem Zeitpunkt seine Arbeit unterbrochen. „Es wurden weitere Munitionsteile gefunden“, sagte Joachim Lemmel. „Inwieweit diese gefährlich sind, ist Gegenstand der Ermittlungen.“
Am Mittwoch (23. August) wurde das Grundstück erneut nach Muniton durchsucht.
Am Mittwoch (23. August) wurde das Grundstück erneut nach Muniton durchsucht.
© Foto: P. Neumann
Am Mittwoch (23. August) wurde die Suche nach der Munition fortgesetzt werden. Das LKA und die Experten für unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtung, die schon im Einsatz waren, wareb erneut vor Ort. „Auf den Sperrkreis wird erst einmal verzichtet“, so Lemmel. Sollte gefährliche Munition gefunden werden, könnte sich das aber wieder ändern und Menschen müssten in anliegenden Häusern müssten ihre Wohnungen erneut verlassen.
Am Mittwochnachmittag hieß es von der Polizei, die Fachleute hätte verschiedene Munitionsteile gefunden. „Inwieweit von diesen noch eine konkrete Gefahr ausging, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Auch die Untersuchungen zur Brandursache sind noch nicht abgeschlossen“, so die Polizei.

Scheune in der Falkenstraße abgebrannt

Zum Brand am Montag: In der Falkenstraße geriet am Montag (21. August) eine Scheune aus bislang noch unbekannter Ursache in Brand. Zeugen hatten einen lauten Knall aus dem Gebäude vernommen, teilte die Polizei mit. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude verhindern. Drei angrenzende Wohnhäuser mussten geräumt werden, verletzt wurde niemand. Der Schaden: rund 60.000 Euro.
Der Text wird fortlaufend aktualisiert, sobald neue Informationen vorliegen.