Mit dem Supermarkt in der Brandenburger Straße will EDEKA Minden-Hannover Maßstäbe setzen. Gebaut wird mit umweltfreundlichen Materialien wie Holz und CO2-armen Beton. Natürliche Dämmstoffe kommen zum Einsatz. Die Bodenplatte wird mit Schaumglasschotter gedämmt. Dieser soll laut EDEKA eine um 44 Prozent bessere CO2-Bilanz aufweisen. Im Vergleich zur konventionellen Bauweise sollen beim Bau des EDEKA-Zukunftsmarkts 50 Prozent weniger CO2-Emissionen entstehen.
Das Dach wird zur Hälfte von einer Photovoltaik-Anlage belegt, die andere Hälfte wird begrünt. PV-Anlagen wird es auch auf den Dächern der Carports geben. Die 56 PKW-Stellplätze werden überdacht sein, ebenso wie ein Großteil der Fahrradstellplätze. Es soll Stellplätze für Lastenräder und Anhänger geben, für E-Räder ist eine Lademöglichkeit geplant. Und falls unterwegs die Luft entweicht, stehen Luftpumpen und eine Reparaturstation der radelnden Kundschaft zur Verfügung.
Die WC-Anlagen werden mit Regenwasser gespeist, ebenso die Außenzapfanlagen. Geplant ist auch eine intelligente Tageslichtsteuerung. Über sogenannte Tageslichtspots wird das Gebäude natürlich beleuchtet. Über die Tageslichtsteuerung wird Kunstlicht je nach Bedarf herauf- oder heruntergeregelt.

EDEKA Minden-Hannover will in Nauen Energie sparen – Wärmebedarf von jährlich nur 17 Kilowattstunden pro Quadratmeter

Innovativ sind auch Heizung und der Verzicht auf eine zentrale Kälteanlage. Der Energieverbrauch des EDEKA-Zukunftsmarkts ist damit im Vergleich zu einem bestehenden Neubau mit derselben Verkaufsfläche deutlich geringer. EDEKA rechnet in den zuletzt realisierten Neubauten mit einem Wärmebedarf von 100 Kilowattstunde pro Quadratmeter im Jahr. Für den EDEKA-Zukunftsmarkt sollen es nur noch 17 kWh/m² pro Jahr sein.
Und auch in den Außenanlagen soll der Fokus auf erlebbarer Nachhaltigkeit liegen. Das Begrünungskonzept sieht eine Streuobstwiese sowie insektenfreundliche, trockenheitsresistente Blühflächen vor. Dazu kommen eine Fassadenbegrünung und eine begrünte Lärmschutzwand. 13,5 Millionen Euro investiert EDEKA Minden-Hannover in das Nauener Pilotprojekt.
Bürgermeister Manuel Meger (LWN) betonte bei der Grundsteinlegung die Wichtigkeit des Projekts für Nauen. Mit steigenden Einwohnerzahlen braucht es mehr Einkaufsmöglichkeiten für alle Nauener. Die sollen laut Christian Dorfmann auf 2.500 Quadratmeter Verkaufsfläche „das beste Sortiment in Nauen“ geboten bekommen.

EDEKA plant Logistikstandort in Brieselang

Dorfmann ist selbständiger EDEKA-Einzelhändler, er leitet bereits eine zur EDEKA-Gruppe gehörende Filiale in Ketzin/Havel und zwei in Nauen. Der Zukunftsmarkt wäre also sein vierter Markt, und für den hat er bereits große Pläne. Eine Verbindung schaffen zwischen der Südstadt und der Nauener Innenstadt ist einer davon. Vorstellen kann er sich auch Veranstaltungen, wie etwa Trödelmärkte, auf dem Gelände. Nachhaltig soll es auch beim Sortiment sein, sagte Dorfmann.
Hier will er besonders auf regionale Produzenten setzen und nutzte am Montag die Chance für einen Aufruf: Erzeuger von Lebensmitteln aus der Region können sich gern bei ihm melden. Als regional gilt bei ihm ein Umkreis von 30 Kilometern.
Zur EDEKA Minden-Hannover gehören auch „nah und gut“, „Marktkauf“ und „NP“. In Brandenburg betreibt das Unternehmen rund 150 Märkte und beschäftigt rund 6.000 Mitarbeitende. Ebenfalls in Brandenburg sind zwei Logistikstandorte angesiedelt, in Brieselang ist ein dritter geplant.