Ines Buschberg aus Wustermark, Jahrgang 1952 und damit älteste Teilnehmerin am 4. Ketziner Fischerman, hat ihr beim Neujahrsschwimmen am Ketziner Havelstrand gegebenes Wort gehalten. Bei der Verlosung unter allen Neujahrsschwimmern gewann sie den begehrten Startplatz und hatte ihre Teilnahme zugesagt.
Im Ziel des 4. Ketziner Fischerman am vergangenen Sonntag bekam sie nach zwei Stunden und 26 Minuten als 235. und damit letzte wohl eben soviel Beifall und Anerkennung wie der Sieger, Alexander Burghardt aus Magdeburg, der bei tropischer Hitze mit 1:01:23 den Streckenrekord von 2019 für die 600 Meter Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen um 2:45 Minuten deutlich unterbot. „Ich bin zwar nur letzte geworden, habe aber durchgehalten und mein Versprechen eingelöst“, meinte Ines Buschberg im Ziel und lobte gleich auch noch „die tolle Organisation“.
Räucheraal für die Sieger in Ketzin/Havel
Über ihren traditionell für die Sieger beim Fischerman von Fischermeister Lutz Schröder gesponserten Räucheraal freute sich Franziska Bernhard (23) aus Potsdam. Gleich bei ihrem ersten Fischerman-Start siegte sie bei den Frauen in tollen 1:12:01. „Eine Superveranstaltung, eine schöne Strecke“, lobte sie. Dafür sorgten zahlreiche Helfer vor Ort und an der Strecke.
Angehörige der örtlichen Feuerwehren sicherten die Strecke und halfen bei den tropischen Temperaturen mit Wasser die sportliche Herausforderung zu überstehen. Helfer reichten gleich hinter der Ziellinie den ersten Becher mit dem erfrischenden Getränk. Die Frauen der Zachower Sportgruppe hatten, wie bei vielen Veranstaltungen, für rund 25 Kuchen gesorgt.
Beste Laune herrschte am Versorgungs-Stand der Frauen der Etziner Feuerwehr mit den duftenden Waffeln. Auch Bratwürste und „Fischermanburger“ mit Pommes und natürlich Obst sorgten am Havelstrand dafür, die verbrauchten Kalorien auffüllen zu können. Der ASB und die Wasserrettung der DLRG sicherten das gesundheitliche Wohlergehen.
Älteste Teilnehmerin lief erst nach Ende der Zeitnahme ein
Kleine Kuriositäten nahm man mit Humor. So wurde zwar Leonard Rohde vom Senftenberger Triathlon-Team als erster im Ziel begrüßt, aber er wurde nur zweiter, denn der Sieger war erst mit der zweiten (Leistungs-) Schwimmgruppe gestartet. Und als älteste Teilnehmerin wurde zunächst Kerstin Schneider (Jahrgang 1956) zur Ehrung gerufen. Die Zeitnahme war bereits abgeschlossen worden, als die tatsächlich älteste, Ines Buschberg (Jahrgang 1952), noch rund 24 Minuten nach dem vorletzten Teilnehmer auf der Strecke war. Einen Räucheraal vom Fischermeister erhielten schließlich verdientermaßen beide Triathletinnen.
Und dem Ketziner Stadtverordneten Mathias Reinke war es tatsächlich wieder gelungen, nun schon traditionell, die Startnummer 1 zu ergattern. Er schaffte es auch bei seiner vierten Teilnahme, wenige Sekunden nach der Freischaltung der Anmeldung erster zu sein. Bisher waren die meisten der begehrten Startplätze nach wenigen Minuten vergeben. „Ich muss dann immer erklären, warum ich genau zum Jahreswechsel die Silvesterfeier verlasse“, scherzte er. Üblicherweise erfolgt die Freischaltung am 1. Januar um 0 Uhr.
Auch die Teilnehmer aus der Gastgeberstadt schlugen sich in diesem hochkarätigen Teilnehmerfeld bestens. Florian Münstermann vom Ketziner Lauftreff querte nur rund neun Minuten nach dem Sieger als 18. die Ziellinie, Matthias Strache wurde 33. und Immo Röschke 37. Stefanie Schulze Buschhoff (60+) aus Paretz wurde in beeindruckenden 1:28:22 fünfzehnte und Anke Meißner-Koch (W40) 21. in 1:32:52.
Schwimmen und Laufen für die Jüngsten
Vor der beeindruckenden Kulisse von mehreren hundert Ketzinern und Gästen bewiesen nach den Einzeln und den Staffeln die Jüngsten beim „Swim&Run“, dass sie den „Großen“ mit viel Leistungsfreude nacheifern wollten. Nach 140 Meter Schwimmen und 1,1 km Laufen hatte Justus Lutter aus Dresden in 7:43 Minuten den schnellsten Schlussspurt, gefolgt von Lennox Otto (8:10) und Lukas Koudelka (8:34), beide Ketzin/Havel. Emelie Hübner aus Falkensee (8:25), Hanna Kiara Lorenzki (8:29), Ketzin/Havel und Karla Pieper aus Potsdam (9:05) waren die schnellsten Mädchen.
Ideengeber der inzwischen bundesweit anerkannten Volkssportveranstaltung und Mitorganisator Burkhard Severon war zwar leicht geschafft, vor allem aber zufrieden mit der gelungenen Veranstaltung. „Das klappt nur mit den zahlreichen Helfern und Vereinen, dem Sportstudio, der Stadtverwaltung, aber auch mit den Sponsoren“, meinte er.