Die Plakate der auf dem Märkischen Platz versammelten Schüler kündeten von Forderungen nach einem wirksamen und raschen Handeln seitens Politik für mehr Klima- und Umweltschutz: "Dinos dachten auch sie hätten noch Zeit" und "It‘s our Future" (Es ist unsere Zukunft) war unter anderem darauf zu lesen. Auf dem Märkischen Platz versammelten sich die Teenager neben dem freitäglichen Frischemarkt gegen 10.00 Uhr und zogen gegen 11.00 Uhr mit ihren Plakaten durch die Berliner Straße zur Sankt-Marien-Andreas-Kirche.
"In der Zeitschrift Nature las ich über eine Studie von 21 Wissenschaftlern, dass wir durch die Klimaerwärmung vor einem Massensterben an Tier- und Pflanzenarten stehen, wie zuletzt zu Zeiten der Dinosaurier. Durch die Ausbeutung der Ressourcen und beispielsweise auch durch die Art und Weise, wie wir industriell Lebensmittel produzieren, wird das Artensterben noch befeuert. Wir brauchen eine umweltfreundliche Landwirtschaft – ohne Glysophat und müssen mehr CO2 einsparen. Kleine Schritte kann jeder machen: Dazu gehört zum Beispiel weniger Fleisch essen, mehr Rad statt Auto fahren oder der Verzicht auf Einweg-Plastikflaschen", erklärte Initiator Juma Missfelder das Anliegen der Jugendlichen.
Einige Schüler des Jahn-Gymnasiums waren für die Aktion  freigestellt. "Für mich ist dies eine Ausnahme", sagte eine Mutter in Richtung ihrer Tochter. "Die Schule ist trotzdem wichtiger." Die Schüler sehen es sicher genauso, meinen aber, dass man sie nicht hören oder wahrnehmen würde, fände der Streik in ihrer Freizeit statt. "Hört uns, oder wir gehen nicht in die Schule", hatte es eine der Schülerinnen auf den Punkt gebracht.
Bei der ersten Fridays-for-Future-Veranstaltung in Rathenow seien nach Angaben des Initiators vor allem Schüler der 7. bis 9. Klassen des Jahn-Gymnsaiums dabei gewesen. Auch Schüler der Bruno-H.-Bürgel-Gesamtschule beteiligten sich.
"Im vergangenen Jahr waren 68,8 Millionen Menschen weiltweit auf Grund von Armut, Krieg, Verfolgung und Folgen der Klimakrise auf der Flucht. Für müssen der Politik unsere Interessen, wie für mehr Klimaschutz, deutlich machen", so Mitorganisator  John Matekte. Unterstützung erhielten die Schüler durch Rathenower Bürger, darunter  Omas, die für ihre Enkel eine lebenswerte Erde forderten, und der Rathenower  "Rumpel Kalle", ein Stinknormaler Superheld. Felix Doepner aus Nennhausen (Bündnis’90/Die Grünen), Mitglied des Kreistags der abgelaufenen Wahlperiode, und Stefan Behrens, am 26. Mai als erster Bündnisgrüner in die Premnitzer Stadtverordnetenversammlung gewählt, unterstützten die Forderungen ebenso. "Dass die Rathenower Schüler jetzt auch auf die Straße gehen, ihre Rechte auf Mitgestaltung der Gesellschaft – ihrer Zukunft – lautstark einfordern und sich damit sichtbar für mehr Klimaschutz engagieren, können wir Grüne nur unterstützen", so Behrens.
"Ich fand toll, dass so viele Schüler gekommen sind ", freute sich Juma Missfelder zum Abschluss der Veranstaltung. "Wir werden weitere Demonstrationen organisieren, haben aber noch keinen konkreten Termin geplant."