Joachim Cäsar Schmidt aus Altranft ist ein gern gesehener Gast bei der Frühjahrsdeichschau von MOL. Schon vor fünf Jahren hatte der passionierte Jäger zum Thema Biber deutlich gemacht, dass man die Aufgabe der Biberbejagung den Jägern überlassen könne. Inzwischen werden die Biber auch direkt am Deich gejagt, 24 wurden im vorigen Jagdjahr erlegt. Doch zur Deichschau 2023 hatte er ein ganz anderes Anliegen.
Der 84-Jährige hatte eine Schautafel mitgebracht, auf der er das Gehörn von zahlreichen Rehböcken präsentiert hat, die am ASP-Zaun in Panik verfallen und verendet sind. In seinem 3,5 Kilometer langen Jagdabschnitt seien es innerhalb eines Jahres elf tote Rehe gewesen. Seine damit verbundene Frage: Wie lange müssen die Zäune noch stehen bleiben, die den Lebensraum der wilden Tiere im Oderbruch derart stark beeinflussen?

Problem: ASP-Zauntore bleiben oft offen

Das Problem machten die Vertreter der Kreisverwaltung MOL zur Deichschau deutlich. Das Ziel sei, im Schutzkorridor zwischen dem 1. und 2. ASP-Zaun, in Märkisch-Oderland die Zahl der neuen infizierten Tierfunde auf null zu senken. Über die Oder kommen aber auch immer wieder Tiere an. Da die Anlieger die Tore des festen Zauns im Oderbruch oftmals nicht geschlossen halten, müsse abschnittsweise auch der blaue E-Zaun auf der Deichkrone, zum Beispiel im Bereich zwischen Güstebieser Loose und Neurüdnitz, stehen bleiben. An die wichtigsten Deichzufahrten sollen aber anstelle der Tore der festen Zäune bald die überfahrbaren Weideroste, sogenannte Caddlegrids, zum Einsatz kommen, wie sie bereits in Zollbrücke liegen.
Frühjahrs-Deichschau: Der passionierte Jäger Joachim Cäsar Schmidt aus Altranft ist zur Deichinspektion stets gern gesehen. Oft hat er dort wichtige Anregungen gegeben.
Frühjahrs-Deichschau: Der passionierte Jäger Joachim Cäsar Schmidt aus Altranft ist zur Deichinspektion stets gern gesehen. Oft hat er dort wichtige Anregungen gegeben.
© Foto: Ulf Grieger