Es ist erst knapp drei Jahre her, dass die Menschen in Golzow mit der Entscheidung des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin, die Praxis in der Seelower Straße 13 zu schließen, konfrontiert wurden. Zum 31. März 2020 war Schluss. Nachdem Dr. Martina Bida aus Lebus dort zunächst vorübergehend Zweitpraxis-Sprechstunden abgehalten hatte, konnte Bürgermeister Frank Schütz Dr. Florina-Cristina Dobre als neue Hausärztin für Golzow gewinnen.
Dass die Medizinerin sich für eine Praxis in Seelow interessiert, hat sich in der Gemeinde schon rumgesprochen. Die Patienten sind beunruhigt. Ist ihre medizinische Versorgung künftig vor Ort nicht mehr gesichert?
Hausärztin bleibt den Patienten in Golzow erhalten
In der jüngsten Gemeinderatssitzung – in der auch viele Bürger anwesend waren – erklärte Dr. Dobre, wie es in Golzow weitergeht. Die Ärztin hatte sich nach Feierabend extra dafür Zeit genommen, weil sie schon zu oft von besorgten Einwohnern auf das Thema angesprochen wurde. Sie berichtete davon, dass sie die Praxis von Dr. Karola Krause in der Zernikower Straße 2 in Seelow tatsächlich übernehmen wird. Allerdings anders, als die Golzower befürchten.
„Ich bleibe den Patienten hier erhalten“, versichert sie am Donnerstagabend (23. Februar). „Für die Praxis in Seelow werde ich einen Arzt einstellen.“ Aus den zwei Praxen in Golzow und Seelow wolle Dr. Dobre eine große machen. „Eben mit zwei Standorten.“ Die Allgemeinmedizinerin appellierte an die Gemeindevertreter, die Informationen unbedingt nach außen zu tragen und somit die Verunsicherung in der Bevölkerung zu nehmen.
Medizinerin will das Praxisgebäude kaufen
„Ich werde hier arbeiten bis zur Rente“, bekräftigte Dr. Dobre ihre Entscheidung für Golzow vor den Gemeindevertretern und anwesenden Golzowern. Und weil es ihr wirklich ernst sei, will sie das Gebäude in der Seelower Straße 13 gern kaufen.
Wenn das klappt, wolle sie das medizinische Angebot in Golzow ab 2025 eventuell noch um eine Zahnärztin erweitern. Gespräche dazu seien bereits angedacht. „Das ist eine wichtige Entscheidung für uns“, betonte Frank Schütz in der Sitzung. „Wir alle wissen noch gut, wie es ist, um einen Arzt bangen zu müssen.“