Mit dem Einschub des Bogenteils der Brücke über die Oder in Küstrin geht das aktuell größte brandenburgische Brückenbauvorhaben in die Schlussphase. Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann und Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, sind dabei, wenn das 130 Meter lange, stützenfreie Bogenteil über den Hauptstrom geschoben wird.
Das neue Bauwerk wird im Eisenbahnverkehr die weltweit erste Netzwerkbogenbrücke mit Carbonhängern sein. Durch den elastischen Stoff und die innovative Bautechnik besteht das Bauwerk aus einer materialsparenden und umweltfreundlichen Konstruktion.
Brückenteil aus 1800 Tonnen Stahl
Projektleiter Andreas Gollek informiert, dass das ganze Prozedere, das jetzt bereits sehr intensiv vorbereitet wird, etwa 24 Stunden dauern werde. Es beginnt am Montag, 4. September, und wird erst am 5. September so weit abgeschlossen sein, dass die weiteren Montagearbeiten erfolgen können.
Um sich die Dimensionen vorstellen zu können: Das mit dem 40 Meter langen Schnabelteil an der Spitze insgesamt 180 Meter lange Bogenteil wird eine etwa 300 Meter lange Wegstrecke über zwei Stützpfeiler hinweg zurücklegen. Das Stahlelement mit den schon gespannten Carbonhängern wiegt rund 1800 Tonnen.
Logenplatz auf der Straßenbrücke
Wer sich das Spektakel anschauen will, braucht Geduld. Denn das Bogenteil wird in einer Dreiviertelstunde etwa zehn Meter zurücklegen, oder rund 20 Zentimeter in der Minute. Einen Logenplatz hat man auf alle Fälle auf der Nordseite der Straßenbrücke. Von dort hat man die gesamte Baustelle gut im Blick. Auf der Straßenbrücke rollt allerdings weiterhin der Grenzverkehr. Die Schaulustigen sollten vorsichtig sein.
Festakt am Montag ab 11 Uhr
Auf der Baustelle selbst plant die Bahn AG für den 4. September von 11 bis 12 Uhr eine geschlossene Veranstaltung mit den geladenen Gästen. Der kleine Beobachtungsturm auf der Schanze wird nicht für die Öffentlichkeit frei sein. Für eine gastronomische Betreuung wird zumindest an den beiden Tagen die Küstriner Oderfischerei sorgen, informiert André Schneider gegenüber MOZ.de.
Pkw-Parkplätze gibt es an der Detlefsenstraße an der ehemaligen Artillerie-Kaserne und auch auf polnischer Seite am Museumsgebäude und an der Stadtverwaltung von Kostrzyn/Küstrin. Die Strom-Oder wird allerdings für diese Zeit für den Schiffsverkehr gesperrt. Wer also vorhatte, sich das Spektakel vom Wasser aus anzuschauen, der sollte davon Abstand nehmen.