Das Geschäft mit der Einsamkeit von Senioren brummt. Die alten Menschen fallen auf angebliche Internet-Bekanntschaften herein, lassen sich überreden, Geld zu überweisen. Sie verlieren dabei hohe Summen und geraten mitunter sogar selbst ins Visier der Justiz, weil sie sich an illegalen Geschäften beteiligen. Vor kurzem wurde eine Seniorin am Amtsgericht Fürstenwalde wegen leichtfertiger Geldwäsche zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Es gibt dafür schon einen Fachausdruck: „Love-Scamming“, Liebes-Abzocke.
So weit,, dass er sich selbst strafbar gemacht hat, ist es bei dem 85-Jährigen aus Strausberg noch nicht gekommen, der am Wochenende die Polizei alarmierte. Was die Beamten erfuhren, ist indes schlimm genug, wie Gina Berthold von der Pressestelle der Polizeidirektion Ost berichtete. Doch der Reihe nach: Der Mann gab an, er habe einen Anruf erhalten, bei dem jemand behauptete, vom britischen Geheimdienst zu sein. Es gehe um eine Bedrohung der amerikanischen Freundin des Seniors.

Schon knapp 100.000 Euro überwiesen

Das, so erfuhren die Polizisten, ist eine Internet-Bekanntschaft. Der Senior hat dieser vermeintlichen Frau, so gestand er es den Beamten, schon knapp 100.000 Euro überwiesen.
Das mit dem britischen Geheimdienst und der Bedrohung, derentwegen er erneut zahlen sollte, hat der Senior dann doch nicht geglaubt, deshalb hat er die Polizei gerufen. Doch nach Angaben von Gina Berthold glaubt er auch dem Besuch der Beamten fest daran, dass die Internet-Beziehung echt ist. Die Polizei nahm Anzeige wegen Betrugs auf.