Mit Bier, Blaskapelle und gerne auch in Tracht – am Wochenende 8. bis 10. September wurde in Neuenhagen ab dem Auftakt am Freitag zünftig gefeiert. „Wir bleiben heute bis zum Schluss“, verkündet eine einheimische Gruppe im Bierzelt. Und man glaubt es ihr sofort.
Die Stimmung ist prächtig. Für jeden und jede ist etwas dabei – ob man im Riesenrad eine Runde drehen, sein Glück beim Torwandschießen versuchen oder im Bierzelt zusammensitzen will. Das gastronomische Angebot tut dem keinen Abbruch: Ungarisches Lángos, Bratwurst oder bayerische Spezialitäten wie „Obatzter“, eine Creme aus Camembert, bieten die richtige Grundlage für ein gezapftes Bier. Bei dem Preis von elf Euro für eine Maß – ein Liter – sollte man allerdings das nötige Kleingeld eingesteckt haben.

Oktoberfest Neuenhagen: Tradition vor 31 Jahren gestartet

Anfang der Neunzigerjahre sei die bayerische Partnergemeinde Grünwald mit „mit Sack und Pack“ nach Neuenhagen gekommen und habe „sogar das Bierzelt mitgebracht“, berichtet Gunter Kirst von der Gemeindeverwaltung. Seit 31 Jahren wird alljährlich mit über 10 000 Menschen gefeiert und auch dieses Jahr sei das Fest „außerordentlich gut besucht“, freut sich Bürgermeister Ansgar Scharnke. Die genaue Zahl der Gäste lasse sich aber mittendrin am Samstagabend (9. September) noch nicht sagen. Der Bürgermeister der polnischen Partnerstadt Swiebodzin (Schwiebus), Tomasz Sielicki, war zu Gast und habe gestaunt, wie Jung und Alt hier zusammen auf den Tischen tanzen, erzählt Scharnke stolz.
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Und tatsächlich: Tanzen wollen sie alle, ganz gleich, ob es Besuchergruppen aus Vogelsdorf, Strausberg, Altlandsberg oder Neuenhagen sind. Doch neben musikalischen Höhepunkten ist dieses Jahr mit einem bisher nicht da gewesenen Ereignis auch für die gewisse Spannung gesorgt: die Auktion einer riesigen Biene!
Bürgermeister Ansgar Scharnke mit Auktionator-Hammer: Ein spezieller Höhepunkt war die Versteigerung der riesigen Bienen-Skulptur.
Bürgermeister Ansgar Scharnke mit Auktionator-Hammer: Ein spezieller Höhepunkt war die Versteigerung der riesigen Bienen-Skulptur.
© Foto: Charlotte Gabel

Erlös der versteigerten Skulptur für Rathausfenster

Bei der knapp zwei Meter hohen Holzskulptur handelt sich um ein Kunstwerk des Wilkendorfer Bildhauers Wolfgang Stübner mit einer besonderen Bedeutung für die Gartenstadt Neuenhagen: Der durch die Auktion eingenommene Erlös fließt komplett in die Restauration der Fenster im historischen Rathaus. Anlass ist der 100. Jahrestag des Gebäudes im Jahr 2026.
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Mit 200 Euro beginnt die Versteigerung im rappelvollen Festzelt. Der Bürgermeister und die anderen Auktionatoren streifen durch die Menge und versuchen, zweifelnde Gäste zu einem Gebot zu motivieren. Nach einem zögerlichen Start – die Beträge erhöhen sich zunächst in Fünf-Euro-Schritten – nimmt die Auktion Fahrt auf. Das Kinderlied „Biene Maja“ gibt den Teilnehmenden nach dem Gebot von 900 Euro noch einmal Zeit, ihre Geldbeutel gründlich zu durchforsten. Es funktioniert: 950 und schließlich „1000 Euro zum Dritten!“, heißt es. Der Käufer, der anonym bleiben will, kommt aus Neuenhagen.
André Sabrautzki am Zapfhahn im Festzelt hat tüchtig zu tun.
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© Foto: Charlotte Gabel

Käufer aus Neuenhagen will anonym bleiben

Er habe an der Auktion teilgenommen, weil ihm die Gemeinde am Herzen liege und er den guten Zweck unterstützen wolle. Die Skulptur werde er spenden. Die Biene wird ihr Zuhause nun wahrscheinlich in einem Kindergarten finden. Nach der Auktion ist der Bürgermeister sehr zu zufrieden mit der runden Summe. „Und jetzt geht die Party erst richtig los“, kündigt er an.