Die Absage des Sattelfestes in diesem Jahr in Altlandsberg hat viele Reaktionen bei den Menschen ausgelöst – von Trauer bis Unverständnis. Zu kurzfristig und Konflikte mit anderen Terminen: Mit diesen Begründungen winkte auch Neuenhagen ab. Nun hat sich doch noch eine Kommune gefunden, die das Sattelfest ausrichtet – allerdings nicht am letzten Sonntag im April.
Eigentlich wurde das Sattelfest neben dem Vogelscheuchenfest bereits als fest verankertes Stadtfest in Altlandsberg gefeiert. Die 16. Auflage im Vorjahr war aber erst einmal die letzte. Die Sanierung der Berliner Straße soll Anfang April beginnen. Dazu wird die Straße abschnittsweise komplett erneuert und ist dann gesperrt. Dazu soll der Marktplatz auch zur Baustelleneinrichtung genutzt werden. Dort werden Baumaterialien gelagert und Parkplätze geschaffen. All das hat die Altlandsberger Stadtverwaltung dazu bewogen, das Sattelfest aus Sicherheitsbedenken abzusagen. Warum so kurzfristig – die Bauarbeiten sind schon länger geplant –, das wurde nicht bekannt.
Alle Wege führen diesmal nach Petershagen
In Petershagen-Eggersdorf hat man kurz überlegt und dann war klar, dass man das Sattelfest nicht ausfallen lassen möchte. Zum einen, weil es die eigentliche Idee war, dieses Fest reihum in den S5-Kommunen auszurichten und somit den touristischen Wert der ganzen Region in seiner Vielfalt zu präsentieren. Zum anderen will das Doppeldorf den historischen Dorfanger von Petershagen zu einem Kultur-Quartier machen. Das ist nun die Chance, sich schon einmal in dieser Rolle zu zeigen.
Der historische Dorfanger besteht aus mehreren Einzeldenkmälern: Angerscheune, Büdnerhaus und Dorfsaal Madel, dazu noch die imposante Petruskirche. Der Kinderbauernhof Mümmelmann und die Grundschule am Dorfanger liegen ebenfalls an.
Aus dem Rathaus in Petershagen-Eggersdorf heißt es, dass die Organisation des Sattelfestes gerade auf Hochtouren läuft. Einzelheiten dazu würden noch abgesprochen, aber das Grundgerüst stehe. Als erste Maßnahme wurde das Datum des Sattelfestes verändert. Eigentlich ist der letzte Sonntag im April gesetzter Termin, diesmal wäre es der 30. April, doch an diesem Tag finden in der Region rund um den Maianfang schon zahlreiche Feste statt. Deshalb ist das Sattelfest um eine Woche auf den 23. April vorgezogen worden.
Charakter des Festes soll bewahrt werden
Das Sattelfest wird den Charakter der Altlandsberger Veranstaltungen beibehalten. So wird es kein großes Bühnenprogramm geben, sondern die Informationen für die mit dem Fest beginnende Tourismussaison in der Region stehen im Vordergrund. Dazu werden wie in den Vorjahren Tourismusanbieter, Kommunen, Vereine und die Märkische Oderzeitung mit Ständen vor Ort sein.
„Informationen zum Tourismus wie Kartenmaterial und Empfehlungen sowie zu Veranstaltungen in der Region waren tatsächlich in der Vergangenheit sehr stark nachgefragt“, sagt Kathleen Brandau, Verwaltungsmitarbeiterin in Petershagen-Eggersdorf und Aktivposten im S5-Verein. Bei ihr laufen die Fäden der Organisation zusammen.
Beim Sattelfest ist in erster Linie der Weg das Ziel. Deshalb liegt ihr Augenmerk derzeit bei der Organisation der Touren. „Wir suchen noch Freiwillige, die Touren zum Fest organisieren. Derzeit haben sich sechs Tourenleiter angemeldet. Weitere sind herzlich willkommen“, so Kathleen Brandau. Bei den Touren ist nicht der direkte Weg gefragt, nicht die Teilnehmerzahl wichtig oder die Entfernung von Bedeutung, sondern im Vordergrund steht es, die Umgebung zu erleben. Bis zum 28. Februar sollten sich Interessenten im Rathaus melden.
Tourenleiter mit eigenen Ideen gesucht
Auch das Rathaus des Doppeldorfes hat eine Tour ins Leben gerufen, die entlang des Bötzsees am Wasserwerk in Spitzmühle Halt machen soll. Genauere Informationen folgen.
Zugesagt hat die Polizei, vor Ort Fahrradkodierungen durchzuführen. Die gewohnte kostenlose Fahrradaufbewahrung soll auch am Dorfanger möglich sein. Die Einradtruppe aus Fredersdorf wird vorführen, wie man auch auf einem Rad Kunststücke vorführen kann. „Ansonsten sind wir für Anregungen und Hinweise rund um das Sattelfest offen“, sagt Kathleen Brandau. Ob die kleine Friedensfahrt für die jungen Radfahrer stattfinden kann, das wird derzeit noch geprüft.
Weitere Informationen gibt es unter Telefon 03341 4149121 oder per E-Mail unter doppeldorf@petershagen-eggersdorf.de. Der Anmeldebogen für Touren ist auf der Internetseite www.doppeldorf.de unter dem Menüpunkt Aktuelles/Sattelfest zu finden.