Bisher war diese Freude jedoch nur jeweils von relativ kurzer Dauer. Der jetzige Eigentümer, die Sorbus GmbH aus Dresden, deren Leistungsspektrum nach eigenen Angaben zuverlässiges, wirtschaftliches und umweltschonendes Recycling von Industrieanlagen umfasst, hat jetzt einen neuerlichen Versuch gestartet, der nun auch in der Sitzung der Gemeindevertretung die erste Hürde genommen hat. Mit großer Mehrheit – 14 Ja-Stimmen, einmal nein bei drei Enthaltungen – wurde der Aufstellungsbeschluss auf den Weg gebracht und der städtebauliche Vertrag bestätigt.
Entstehen soll dort nach Vorstellungen des Investors auf mehr als 14 Hektar ein Gewerbegebiet gemäß einer geordneten städtebaulichen Gesamtentwicklung. Voraussetzung ist die gesicherte Entsorgung der Altabfälle bis spätestens drei Jahre nach Inkrafttreten des Bebauungsplans. Fast genau vor einem Jahr war ein ähnliches Ansinnen daran gescheitert, dass die Abfallbeseitigung auf zehn Jahre festgeschrieben wurde.
Ein weiteres Planungsziel ist die Berücksichtigung der naturräumlichen Belange für die gewerbliche Nutzung, die sich aus der Nähe zu Landschafts- und Naturschutzgebieten ergeben.
Schon während der Diskussion im Ortsentwicklungs-, Bau- und Umweltausschuss war ein gewisser Zuspruch der Abgeordneten spürbar, auch wenn einige Details einer weiteren Abstimmung bedurften. So kam in der Aussprache auch der Ausbau eines öffentlichen Wegs zwischen Schöneiche und Alt-Vogelsdorf (Schöneicher Weg) zur Sprache, der es auch als Planungsziel in die Beschlussvorlage schaffte. "Wir sind auch an einer zweiten Anbindung für das Gebiet interessiert. Insofern ist der Ausbau der Straße für uns eine Sache, die wir gern mit in die Planung aufnehmen", erklärt Rüdiger Hage, Geschäftsführer der IPG Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft mbH aus Potsdam.
Recht umstritten war jedoch der Begriff einer produktionsnahen Logistik, den Hage als Unternehmensausrichtung eines zukünftigen Investors ins Spiel brachte. Mit vielen erklärenden Worten und dem Bericht von einigen Erfahrungen aus seiner 20-jährigen Zeit als Projektentwickler konnte Hage den Ausschuss überzeugen, diesen Begriff nicht aus dem städtebaulichen Vertrag zu streichen, der die erlaubten Tätigkeiten auf dem Gewerbegebiet beinhaltet.
In der Sitzung der Gemeindevertretung äußerte der Vorsitzende Volker Heiermann (SPD) Bedenken, dass ihm Formulierungen im Bebauungsplan zu ungenau wären. Er plädierte dafür, dass dort genaue Festsetzungen der Investoren und deren Tätigkeiten Einzug halten sollen, wie in einem vorhabenbezogenen B-Plan. Auch hätte eine Befristung der Abfall-Beräumung im Vertrag festgehalten werden sollen.
Dem entgegnete Bauamtsleiterin Janina Meyer-Klepsch, dass der vorhabenbezogene B-Plan ein Sonderweg ist, in diesem Fall die Aufstellung eines einfachen B-Plans die Regel des verwalterischen Alltags sei. Handschriftlich hielt dann noch ein Passus einer Befristung der Beräumung des Gebietes in den städtebaulichen Vertrag Einzug.
Hohe Nachfrage erwartet
Bis November will die IPG einen ersten Entwurf zur öffentlichen Auslegung bringen. Für Ende 2021 rechnet sie dann nach der Beteiligung öffentlicher Träger mit der Genehmigung. Dann startet die aktive Vermarktung. "Wir wollen kein kleinteiliges Gewerbe dort ansiedeln. Wir rechnen mit maximal zwei Investoren dort", sagte Hage. Im Zuge der Tesla-Ansiedlung rechnet er mit einer hohen Nachfrage.
Bürgermeister Thomas Krieger sieht wie viele Gemeindevertreter dem Vorhaben sehr optimistisch entgegen. "Das ist eine gute Chance, den Schandfleck in Vogelsdorf loszuwerden. Die sollten wir nutzen."
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