Wahlweise gleich als Erstes oder ganz am Schluss machen viele Gäste des Streetfood-Festivals am Stand mit den besonderen Likören neugierig Halt. Seit 2014 gibt es die Firma O’Donnell, die ihren Sitz in der Sonnenallee in Berlin-Neukölln hat. „Haselnuss geht am besten“, sagt Mitarbeiterin Sophia Müller am ersten Nachmittag. Aber auch Karamell und Vanille sind im Angebot der flüssigen Köstlichkeiten mit 20 Volumenprozent Alkohol. Dazu als neueste Sorte Passionsfrucht.
Erik und Nicole Birkholz, die extra zum Streetfood-Festival aus Berlin nach Strausberg gekommen sind, greifen gern zu und haben sich bereits an vielen Ständen durchprobiert. „Känguru schmeckt gut, und auch Krokodil ist lecker“, erzählt der Familienvater von seinen kulinarischen Erkundungen an diesem ersten Nachmittag des bunten Treibens im Kulturpark. Beides ist am Stand bei Mary Hänel erhältlich, die vor allem kenianische Spezialitäten in etlichen großen Pfannen ausgebreitet hat. „Kamel, Krokodil, Zebra, Känguru, Hähnchencurry, rote Bohnen und Froschschenkel“, weist sie auf die imposante Auswahl. Und wer will, kann sich dazu auch noch ein afrikanisches Bier in den Geschmacksrichtungen Banane, Ananas, Passionsfrucht und Mango gönnen.
Zebra oder Ziege: Kifeefee Roleks aus Uganda
Nicht weit auf der Landkarte wäre es von Kenia nach Uganda. Ein weiterer Stand bietet den kulinarischen Ausflug in dieses Land im Osten Zentralafrikas. Unter anderem gibt es dort Subusa: Das sind handgefertigte Teigtaschen mit Rinderhackfüllung. Oder ein Gericht mit dem exotisch anmutenden Namen Kifeefee Roleks mit Ziegen- oder Zebra-Fleisch im Fladenbrot, dazu Salat und Gemüse.
Reichlich Zuspruch erfährt schon beim Festivalstart Daniel Wernicke, der an seinem Österreich-Stand nicht nur zwölf Monate gereiften Bergkäse aus Vorarlberg und Bergschinken aus dem Bregenzer Wald anbietet, sondern auch Weinkäse, der „in Rotwein gebadet hat“, wie er gerade einer Kundin erklärt. Ein Stück weiter locken heißes Pita-Fladenbrot mit Olivenöl und Thymian, Hummus und Halal Hot Dog am Stand von „Jerusalem Oriental Food“, schräg gegenüber gibt es einen Ausflug in die japanische Küche mit Takoyaki, einem Gericht mit den Geschmacksrichtungen Krake, Geflügel, Avocado oder auch Banane-süß.
„Gerolltes“ Eis und bunte Kokosbällchen
Apropos süß: Liebhaber von süßen und kalten Köstlichkeiten kommen natürlich auch voll auf die Kosten beim Streetfood-Festival. Da sind zum Beispiel etwa in der Platzmitte die verlockenden veganen Kokosbällchen, die es wahlweise in den Varianten Natur, Zitrone, weiße oder dunkle Schokolade beziehungsweise Red Velvet gibt. Und in einem Dutzend verschiedenen Sorten, darunter sechs fruchtigen Variationen, kommt das „Roll-Ice“ daher, was nicht die einzige Eisspezialität bei diesem Event ist.
Bernadette Winter, ein paar Stände entfernt, lädt sogar dazu ein, sich sein Lieblingseis selbst zu basteln: Rund zwei Dutzend verschiedene Zutaten stehen zur Auswahl. „Da ich frische Früchte mit den enthaltenen Vitaminen habe, ist das auch etwas für Gesundheitsbewusste“, wirbt die 32-Jährige, die in Heckelberg zu Hause ist und sich erst vor etwa zwei Monaten mit dieser speziellen Business-Idee selbstständig gemacht hat. Das Streetfood-Festival ist die vierte Veranstaltung, bei der sie nun ihren Stand hat: „Zuerst war ich beim Inselleuchten in Marienwerder, was prima gelaufen ist“, erzählt sie.
Eher ein Tiefschlag, der aber zum Erfahrungsprozess dazugehöre, sei das Bierfestival in Werder (Havel) gewesen. Dafür war dann beim Dorffest im Heimatort Heckelberg der Zuspruch gut. „Und in zwei Wochen darf ich als Höhepunkt sogar in Potsdam bei der Schlössernacht dabei sein“, blickt die Existenzgründerin voraus. Vermutlich habe man sie dort mit ins Programm genommen, weil sie dann mit frischen Maulbeeren auch ein spezielles Alter-Fritz-Eis bieten wird. Die Grundrezeptur für das Eis, das mit den verschiedenen Zutaten verfeinert wird, stamme übrigens aus Rheinsberg.
Erfrischung mit Cocktails
Besonders heiß ist es zwar dieses Wochenende nicht. Aber auch eine Erfrischung geht immer. Die Ice-Tea-Cocktails locken in diversen Geschmacksrichtungen wie Apfel-Mango und Hawaii, am meisten Zuspruch gibt es zum Festivalstart aber für die Waldbeere. In Bühnennähe wartet noch ein Burger-Stand: Dort fallen nicht nur teilweise schwarze Brötchen ins Auge, Mutige können sich auch am Insektenburger versuchen.
Das Streetfood-Festival ist Samstag von 12 bis 22 Uhr und Sonntag 12 bis 20 Uhr geöffnet, Eintritt zwei Euro.