Die rot-schwarz-grüne Kenia-Koalition erwägt die Öffnung der Außengastronomie in Brandenburg zum Pfingstwochenende. Darauf habe sich der Koalitionsausschuss verständigt, teilte die SPD-Landesgeschäftsstelle am Montag im Namen des Regierungsbündnisses mit. „Die Infektionslage stabilisiert sich weiter“, hieß es in der Pressemitteilung. „Unter der Voraussetzung, dass sich dieser Trend in den nächsten 2 Wochen fortsetzt, besteht die gute Chance, zu Pfingsten die Außengastronomie zu öffnen.“
Auch Kultur könnte wieder starten
Außerdem könne über weitere Öffnungen in den Bereichen Sport, Kultur und Tourismus nachgedacht werden. „Dabei gilt das Prinzip außen vor innen zu öffnen und Testkonzepte umzusetzen.“ Eine Öffnung zu Himmelfahrt am 13. Mai sei aber noch nicht möglich.
Unterdessen forderte Kulturministerin Manja Schüle, auch die Kultureinrichtungen rasch wieder zu öffnen. „Mein Vorschlag: Sobald die Inzidenzen es zulassen, könnten relativ schnell Open-Air-Veranstaltungen starten“, sagte die SPD-Politikerin auf Anfrage. “Parallel starten wir Modellprojekte in Theater- und Kinosälen, Konzerthallen und auf Soziokultur-Bühnen.“ Diese sollten wissenschaftlich begleitet Kultur wieder erlebbar machen. „Kultur braucht Perspektive und Zukunft. Und wir brauchen Kultur.“
Außer in den Landkreisen Elbe-Elster, Spree-Neiße und Elbe- Elster sind nach Angaben der Sprecherin des Bildungsministeriums derzeit alle weiterführenden Schulen im Wechselunterricht.
Dehoga fordert Corona-Teststrategie
Die Brandenburger Hotel- und Gaststättenbranche hatte am Montag eine sofortige Öffnung der Betriebe für Geimpfte, Genesene und negativ auf Corona getestete Gäste gefordert. „Viele von uns sind am Ende ihrer Kräfte - finanziell, physisch und psychisch“, sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Brandenburg, Olaf Schöpe. „Hotellerie und Gastronomie drohen an dem seit nunmehr sechs Monate dauerndem zweiten Lockdown innerhalb eines Jahres zu zerbrechen!“
Der Verband forderte weiter eine umfassende Teststrategie mit personalisierten „Eintrittskarten“ und einer Gültigkeit von 48 Stunden. Dabei müssten alle digitalen Kontakterfassungen genutzt werden. Zudem solle sich die Landesregierung für eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für alle Leistungen der Branche einsetzen.
Mehr Impfungen in Arztpraxen als in Impfzentren in Brandenburg
Unterdessen haben die Arztpraxen haben bei der Brandenburger Corona-Impfkampagne die Führungsrolle übernommen: Nach Angaben des Innenministeriums wurden 74.000 der 101.623 Impfungen in der vergangenen Woche in Praxen vorgenommen. Danach folgten die Impfzentren mit rund 16.000 Schutzimpfungen sowie mobile Impfteams (mehr als 6300) und Krankenhäuser (rund 5500). In der Vorwoche hatten die Impfzentren noch mit 40.000 Impfungen vor den Arztpraxen mit rund 36.700 Impfungen gelegen.
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