Die Statistik des Robert-Koch-Institutes (RKI) weist seit Wochen ständig steigende Corona-Infektionen aus. In der vorletzten Augustwoche war ein Anstieg der 7-Tage-Inzidenz um 35 Prozent registriert worden. Demnach waren innerhalb einer Woche fünf Infektionen auf 100.000 Einwohner festzustellen. Für Brandenburg wurde eine Inzidenz von vier angegeben. Im Vergleich zu den Hochzeiten der Corona-Welle ein sehr geringer Wert. Am 24. März 2022 lag der Inzidenzwert bei 1962.
Katharina Weinert, stellvertretende Vorsitzende des Hausärzteverbandes Brandenburg, berichtet, dass gegenwärtig wieder mehr Patienten mit Corona-Infektionen in den Praxen erscheinen. Häufig seien es ganze Familien, oft auch Reiserückkehrer aus dem Urlaub, die entsprechende Symptome aufweisen. Allerdings seien keine schweren Verläufe wie zu Beginn der Corona-Welle zu verzeichnen, betont die Medizinerin.
Bei Infektionen möglichst zu Hause bleiben
Nicht immer handelt es sich um Covid 19 und seine Varianten. In den meisten Fällen handelt es sich um „normale“ Infektionen der Atemwege. Ein Risikosignal für vermehrte Pneumonien lasse sich ihren Erfahrungen aber auch aus den Zahlen des RKI nicht ablesen.
Katharina Weinert empfiehlt Patienten mit Corona-Infektionen oder anderen Viruserkrankungen, sich körperlich zu schonen, ausreichend zu trinken (1,5 bis 2 Liter am Tag) und Menschenmengen möglichst zu meiden. Am besten bleibe man zu Hause, um andere Menschen nicht anzustecken, empfiehlt die Ärztin aus Fredersdorf-Vogelsdorf. „Wenn eine Krankschreibung nötig ist oder Sorgen bezüglich des eigenen Gesundheitszustandes bestehen, dann sollte am besten telefonisch oder per E-Mail Kontakt mit der Hausarztpraxis aufgenommen werden“, sagt die Medizinerin. Ob eine persönliche Vorstellung sinnvoll ist, entscheidet das jeweilige Praxisteam. Krankschreibungen können gegebenenfalls auch per Telefon ausgestellt werden, betont Katharina Weinert.
Wann eine Maske sinnvoll ist
In ihrer eigenen Praxis empfiehlt sie Patienten mit einer Atemwegserkrankung immer noch eine Maske zu tragen. „Auch wenn die Verläufe aktuell nicht so schwer sind, ist eine Corona-Infektion immer noch eine Erkrankung, die mit Beschwerden einhergeht und auch die Arbeitsfähigkeit eines Praxisteams erheblich beeinträchtigen kann“, sagt die Medizinerin.
Anlass zu Sorge oder gar Panik bestehe derzeit nicht, schätzt sie ein. Virale Atemwegsinfekte gehörten nun mal das ganze Jahr über dazu. Für Menschen über 60 Jahre oder Risiko-Gruppen könne es sinnvoll sein, sich im Herbst wieder gegen das Corona-Virus impfen zu lassen, möglicherweise auch zusammen mit der jährlichen Grippeschutzimpfung.