Für eine vierstellige Summe hatte er vor wenigen Wochen die einst am Hangar in Schönefeld prangenden Schriftzüge und Logos beider Airlines gekauft und über die Crowfundig-Plattform "GoFundMe" zu Spenden aufgerufen, um sein Projekt umzusetzen.
Am Dienstag war es nun soweit: Mit Unterstützung von Lufthansa Bombardier sind die tonnenschweren Originale beider Airlines aus dem Hangar in Selchow bei Schönefeld auf einen Laster geladen und auf das Gelände der Logistikfirma Rieck gefahren worden. "Vor allem die Logos waren ein Problem", sagt Langas. "Wir konnten sie leider nicht auseinander bauen." Das Gelände von Rieck Logistik verläuft nach Aussagen von Langas, der bei der Deutschen Flugsicherung arbeitet, parallel zum Anflug auf die Piste 25R, sodass jeder, der im Anflug auf der rechten Seite sitzt, kurz vor der Landung künftig den Air-Berlin-Schriftzug sehen könnte.
Zumindest bis April 2020, denn dann endet die Internationale Luftfahrtausstellung (ILA) und solange will Geschäftsführer Patrick von Oy die Fläche zur Verfügung stellen. Er sei von seiner Idee begeistert gewesen, erzählt Langas. So wie Langas über den Kontostand bei GoFundMe erfreut war. Innerhalb weniger Wochen sind dort 6500 Euro an Spenden eingegangen. "Damit lässt sich die Installation umsetzen", ist Langas überzeugt. Ursprünglich war der 30-Jährige davon ausgegangen, mindestens 8000 Euro zur Realisierung des Projekts zu benötigen. "Ich dachte, dass wir Verträge brauchen, die notariell beurkundet werden und Kosten verursachen", sagt er. Aber durch die Unterstützung des Logistikunternehmens habe er viel gespart.
Damit nicht genug: Zwei weitere Schriftzüge – einer von Air Berlin und einer von Germania – werden dauerhaft auf dem Flugplatz in Fehrbellin (Ostprignitz-Ruppin) aufgebaut. Flugplatz-Geschäftsführer Carsten Milbach hat nach Aussagen von Langas das Projekt von Beginn an stark unterstützt und erhofft sich über die bis zu drei Meter hohen Raritäten auch einen Auftrieb für seinen Verkehrslandeplatz, den die Stadt Neuruppin und die Gemeinde Fehrbellin 2018 an den privaten Investor verkauft hatten.
Nach dem Transport wird Langas zufolge in den nächsten Wochen an den Verankerungen gearbeitet. In Schönefeld werden die Buchstaben so angeschrägt, damit der Regen ablaufen kann. In Fehrbellin wird eine richtige Konstruktion geschweißt, um die einzelnen Buchstaben des Schriftzuges lange Zeit sicher zu befestigen.
Auf einer Dankestafel will Langas an die Airlines erinnern und letztlich all jene aufführen, die sein Projekt unterstützt haben. Air Berlin hatte im August 2017 Insolvenz anmelden müssen, Germania im Februar dieses Jahres. Die Folge der Pleite beider Hauptstadt-Airlines waren eine Menge Flugzeuge, die von Mitbewerbern übernommen worden sind, und über 9000 Beschäftigte, die ihren Arbeitsplatz verloren. "Diese Airlines zeichneten sich besonders durch ihren Spirit unter den Mitarbeitern aus. Jeder hat zusammengehalten, ist durch dick und dünn und schlussendlich in die Pleite gegangen, manche sogar bei beiden Airlines", betont Langas. Der Verlust beider Fluggesellschaften habe der Luftfahrtregion Berlin/Brandenburg einen ordentlichen Schaden verpasst. "So soll dieses Denkmal auch ein Mahnmal werden, das zeigt, wie Missmanagement und Gier ein großes Unglück herbeiführen können", sagt der Initiator der ungewöhnlichen Aktion. Manager, die die Insolvenz von Air Berlin und Germania mit zu verantworten hatten, seien nicht unter den Spendern und Unterstützern des geplanten Denkmals gewesen.
Langas hofft, dass er mit der Umsetzung seiner Idee einen Ort schafft, wo ehemalige Angestellte beider Fluggesellschaften zusammenkommen und ein wenig in Erinnerungen schwelgen können. "Das ist meine Motivation", sagt der heute in Zeuthen (Dahme-Spreewald) lebende Mann.