Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Brandenburg und Berlin haben im Jahr 2022 mehr verdient. Wie das Landesamt für Statistik Berlin-Brandenburg am Donnerstag (30.3.) mitteilte, ist die Summe der gezahlten Arbeitnehmerentgelte in Berlin um 10,1 Prozent und in Brandenburg um 7,0 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Bundesweit nahmen die Arbeitnehmerentgelte um 5,8 Prozent zu.
Mit dem Arbeitnehmerentgelt werden zum einen die Bruttoverdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und dazu die Sozialbeiträge der Arbeitgeber zusammengefasst. Das Arbeitnehmerentgelt spiegelt damit die Kosten wider, die Arbeitgeber für die Beschäftigung ihrer Mitarbeitenden aufwenden müssen.
Auch die Durchschnittseinkommen sind gestiegen
Dass die Arbeitnehmerentgelte gestiegen sind, hat laut dem Statistikamt mehrere Ursachen. Der Anstieg resultiert aus den höheren Durchschnittsverdiensten. Darüber hinaus habe sich auch die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Brandenburg und Berlin erhöht.
Im Jahr 2022 wurden in Brandenburg durchschnittlich 42.520 Euro je Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer aufgewendet, in Berlin lag der Wert bei 53.604 Euro, das waren 5,7 Prozent bzw. 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Bundesweit stieg das Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer um 4,2 Prozent auf 48.613 Euro.
Was kostet eine Arbeitsstunde?
Je geleisteter Arbeitsstunde betrug laut Statistikamt das Arbeitnehmerentgelt in Brandenburg 32,56 Euro. Arbeitgeber in Berlin müssen sogar 41,47 Euro pro Stunde aufwenden. Damit kostete eine Arbeitsstunde in Berlin 7,0 Prozent und in Brandenburg 8,4 Prozent mehr als 2021. Deutschlandweit kostete eine Erwerbstätigenstunde durchschnittlich 37,53 Euro, 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Und wie viele Stunden haben Arbeitnehmer gearbeitet? Laut der Mitteilung wurden je Erwerbstätigen 2022 in Berlin durchschnittlich 1293 Stunden und in Brandenburg 1306 Stunden gearbeitet. In Deutschland insgesamt waren es 1295 Stunden, das heißt, dass Arbeitnehmer in Brandenburg im Schnitt elf Stunden mehr gearbeitet haben, als der Bundesdurchschnitt.
Von den höheren Verdiensten blieb den Brandenburgerinnen und Brandenburger allerdings kaum etwas übrig. Denn die Inflationsrate in Brandenburg lag 2022 bei 8,1 Prozent. Sie lag damit rund 0,2 Prozentpunkte über der bundesweiten Teuerungsrate. Deutschlandweit lag die Inflationsrate im Jahr 2022 bei 7,9 Prozent. Die Inflationsrate berechnet sich aus der Veränderung des Verbraucherpreisindex im Vergleich zum Vorjahr.
Reallöhne sind gesunken
Wie das Statistikamt bereits Anfang März mitteilte, sind die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, einschließlich Sonderzahlungen, im Jahr 2022 in Berlin um 1,1 Prozent und in Brandenburg sogar um 2,7 Prozent gesunken.
Ursache für den Rückgang war der starke Anstieg der Verbraucherpreise, der in beiden Ländern revidiert im Durchschnitt jeweils 7,1 Prozent betrug. Die im gleichen Zeitraum ebenfalls kräftig gestiegenen Nominallöhne konnten diese Entwicklung nicht ausgleichen. Dies führte zu einem Rückgang der Reallöhne. Nach vorläufigen Ergebnissen der Verdiensterhebung stiegen die Nominallöhne im Jahr 2002 in Berlin um 6,0 Prozent und in Brandenburg um 4,3 Prozent.