Deutschland soll bei der Produktion von Batteriematerialien nach dem Willen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an die Spitze in Europa kommen. In einer neuen Anlage beim Chemieunternehmen BASF im brandenburgischen Schwarzheide sollen ab 2022 Kathodenmaterialien gefertigt werden. Am Freitag wurde für das Werk in der Lausitz aufgrund der Corona-Hygienebedingungen der erste Spatenstich online gesetzt.
Europäische Batterieallianz
Das Vorhaben ist Bestandteil der europäischen Batterieallianz. 400 000 Elektrofahrzeuge sollen künftig pro Jahr mit den BASF-Kathodenmaterialien ausgestattet werden. Die Vormaterialien kommen aus der bereits angekündigten Anlage aus dem finnischen Harjavalta. Die neuen Kathodenmaterialien steigern nach Unternehmensangabe die Leistungsfähigkeit der Batterien.
Bund und Land stellten 165 Millionen Euro zur Verfügung, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). 30 Prozent kämen vom Land Brandenburg. Ziel sei, die besten und leistungsfähigsten Batterien in Deutschland und Europa zu produzieren. „Wir werden niemals die billigsten Batterien weltweit herstellen, dafür aber die besten, die nachhaltigsten und die umweltfreundlichsten“, sagte er.
Lausitz soll Industrieregion werden
Die Batterie-Wertschöpfungskette sei von strategischer Bedeutung für die Widerstandsfähigkeit Europas, insbesondere in Hinblick auf eine saubere nachhaltige Mobilität, betonte Maroš Šefčovič, Vizepräsident der Europäischen Kommission. Es werde versucht, den Volkswirtschaften Starthilfe zu geben und den Übergang in eine nachhaltige Wirtschaft zu beschleunigen.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bezeichnete den Bau der Fabrik als weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg der Lausitz zur innovativen Industrieregion. Es würden hochwertige Arbeitsplätze gesichert und jungen Menschen gute Perspektiven geboten. Die Bauarbeiten für die BASF-Anlage in der Lausitz laufen seit August. Nach Konzernangaben werden 150 Arbeitsplätze am Standort geschaffen.
Tesla plant Produktion von Batterien mit neuer Technologie
Unterdessen plant der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla nach Informationen aus gut informierten Kreisen in seiner ersten Fabrik in Europa in Grünheide bei Berlin auch die Produktion von Batterien mit neuer Technologie. Dort sollten größere und leistungsfähigere Zellen als bisher üblich gefertigt werden, hieß es. Wirtschaftsminister Altmaier sagte, er wisse, dass Tesla-Chef Elon Musk eine eigene Produktion errichten wolle. Da sei BASF gut positioniert, betonte er.