Der bundesweite Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn hat am Montagmorgen für zahlreiche Zugausfälle und -verspätungen in Berlin und Brandenburg gesorgt. Der Ausstand im Personenverkehr habe auch in Berlin und Brandenburg um 2.00 Uhr begonnen, bestätigte eine Bahnsprecherin am Morgen. Bisher laufe alles stabil.
So wirkt sich der Bahnstreik der GDL auf Pendler aus Frankfurt (Oder) aus.
Der S-Bahn-Verkehr in Berlin und der Regionalverkehr in Brandenburg sind von dem Streik besonders betroffen. So teilte die S-Bahn online mit, dass die S1, S2, S25, S3, S46, S5, S7, S8, S85 und die S9 nur im 20-Minuten-Takt und mit teilweise veränderten Start- und Endhaltestellen führen. Die S26, die Ringbahnen S41 und S42, die S45, S47 und die S75 fielen aus.
Im Regionalverkehr werde für einige Linien ein Ersatzverkehr mit Bussen oder Zügen angeboten, für die Linien FEX, RB10/14, RB13, RB20, RB21, RB22, RB31, RB49, RB55 und RE/RB66 gebe es diesen Ersatzfahrplan nicht, teilte die Bahn mit.
GDL-Streik wirkt sich auf andere Verkehrsbereiche aus
Schon seit Samstagnachmittag bestreikt die Gewerkschaft den Güterverkehr. Nicht bestreikt werden Konkurrenten der Deutschen Bahn. Allerdings sind auch bei ihnen Einschränkungen in Folge der Streiks möglich.
Viel Frust gab es auch am Montagmorgen bei den Bahnkunden am Bahnhof in Fürstenwalde.
Bundesweit hat die Deutsche Bahn 75 Prozent ihrer Fernzüge gestrichen und rechnet auch im Regionalverkehr mit zahlreichen Ausfällen und Verspätungen. Am Freitag hatte die GDL angekündigt, den Fern- und Regionalverkehr ab Montag, 2.00 Uhr, für 48 Stunden bundesweit zu bestreiken.
Worum geht es beim Streik?
Die GDL-Mitglieder streiken für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Unter anderem verlangen sie eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen. Die Bahn bot am Sonntag an, zusätzlich über eine Corona-Prämie für die Beschäftigten zu verhandeln.
Die Lohnerhöhung will sie nach den Corona-Verlusten über eine längere Zeit strecken. Dahinter schwelt in der Belegschaft ein Streit zwischen GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG darum, wer letztlich die Tarifverträge mit dem Unternehmen maßgeblich aushandelt.
Nicht betroffen sind die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Vor allem in den Bussen ist es nach Streikbeginn am Montagmorgen im Berufsverkehr voller. Auf mehreren wichtigen Linien gab es Verspätungen von 15 bis 30 Minuten. Die Tram und die U-Bahn hatte nach Unternehmensangaben nur etwas mehr Fahrgäste als üblich. Den Umstieg aufs Rad erschwerte am Montagmorgen anhaltender Regen. Auf den Straßen war es sehr voll.
Nicht bestreikt werden Konkurrenten der Deutschen Bahn, im Personenverkehr etwa die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB). Wie die NEB mitteilte, gab es zunächst keine Einschränkungen, sie können aber nicht völlig ausgeschlossen werden.
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