Viele Stammgäste planen ihre Tour schon Wochen im Voraus, mit Textmarker und Google Maps. Die Kunst-Loose-Tage sind eine Institution im Oderbruch: Landpartie, ein ganzes Wochenende Zeit für Kunst und Kunsthandwerk – und für nette Gespräche, (meist) blauen Himmel und Kaffee und Kuchen. Ab Freitag (27. Mai) ist es wieder so weit, 32 Ateliers und Werkstätten öffnen die Tür. Wir stellen ein paar Anlaufstellen der 24. Ausgabe vor.
Zwölf auf einen Streich:
In der Fachwerkkirche Wilhelmsaue gibt es eine Ausstellung der Künstlergruppe Grenzlandfotografen. Unter dem Titel „An den Grenzen von Natur und Nichtnatur“ stellen zwölf Künstler aus. Sie setzen sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit der Frage auseinander: Wo fängt Natur an? Und wo hört sie auf? Auch der Info-Punkt ist dieses Jahr in der Kirche (geöffnet: Fr-So 10 bis 18 Uhr). Wer nach der Anfahrt erst mal einen Kaffee braucht: Das Gasthaus „So oder So“ gleich nebenan hat (ab 12 Uhr) geöffnet.
Ausstellung und Info-Punkt: Wilhelmsauer Dorfstraße 18, 15324 Letschin
Malerei und Musik
Im Schul- und Bethaus Altlangsow sind Bilder und Objekte von Chris Hinze ausgestellt. Der Künstler, ein gebürtiger Cottbuser, baut aus Dingen des Alltags (Steine, Kisten, Holzstämme) spannende und lustige Werke, die am eingeschlafenen Blick auf die Welt rütteln und zum Drüber-Reden einladen. Am Sonntag, 11 Uhr, tritt der erfolgreiche Autodidakt (und Gitarrist bei Sandow) unterstützt von Herbert Weisrock im Matineekonzert auf.
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Altlangsow 11, 15306 Seelow
Direkt am Deich
Das kleine Café „Hafenmühle“ liegt direkt am Deich; man kann drinnen oder draußen gemütlich sitzen und selbstgebackenen Kuchen oder Schmalzbrote essen. Neben Hausherr Jörg Hannemann (Fotografie) stellen am Wochenende auch Volker Wagner (Objekt, Skulptur) und Anna Lina Orsin (Druckgrafik) aus. Kulturprogramm gibt es auch: Freitag (18.30 Uhr) „Eintritt“ (Phil musiziert); Samstag (18.30 Uhr) Lesung aus „Friedenserhaltungssatz“ (Ingolf Brökel) mit Musik von Herrn Blum.
Deichweg 7, 15234 Letschin, OT Kienitz
Abkühlung im Theater
Ebenfalls an der Oder, für fitte Radfahrer etwa eine Stunde weiter nördlich, lockt das Theater am Rand in Zollbrücke – am Wochenende gibt es die Premiere und mehrere Vorstellungen von „Der Schneesturm“ mit Thomas Rühmann nach dem aktuellen Roman des russischen Kultautors Vladimir Sorokin sowie am Sonntag (11 Uhr) eine Lesung mit Christoph Hein. Die Randwirtschaft hat auch geöffnet.
Zollbrücke 16, 16259 Oderaue, Tel. 033457 66521, theateramrand.de
Spaß aus dem Norden
Villa Blunk in Wriezen nutzt das Highlight-Wochenende, um die nächste Ausstellung zu eröffnen: Unter dem Motto „Die Dänen kommen“ stellen vier dänische Künstler:innen aus, die seit 2020 quasi in der Warteschleife hingen: die Malerin Nancy Bech, die Bilderhauerin Helle Vinter, sowie die Bildhauer Frank Fenriz und Torben Nebrot Jørgensen.
Allen gemeinsam ist laut den Organisatoren Anne und Steffen Blunk viel Humor. „Während wir Deutschen unsere Kunst (und uns) doch meist sehr ernst nehmen, scheinen unsere dänischen Freunde einen großen Sinn für die spaßige Seite des Kunstschaffens zu haben. Fröhlich nutzen sie ungewöhnliche Materialien und Materialkombinationen, aber auch neue Verfahren wie 3D-Druck. So bringen uns die Skulpturen, Collagen und Bilder zum Lächeln, vielleicht in ihrer teils abgründigen Derbheit auch zum kurzen inneren Zusammenzucken.“ Im Garten gibt es Kaffee und selbstgebackene Kuchen, einen herzhaften Imbiss und erfrischende Getränke.
Villa Blunk, Berliner Berg 4, 16269 Wriezen
Service
Freitag, Samstag, Sonntag (27.-29. Mai) 10-18 Uhr, einige Ateliers sind allerdings freitags nicht geöffnet und/oder haben leicht abweichende Zeiten. Alle Künstler und Anlaufpunkte unter kunst-im-oderbruch.de