Leise ist es nicht in der Brandenburg-Halle. Das ist es nirgendwo auf der Grünen Woche. Aus einer Ecke schallt leise Blasmusik herüber. Es ist die Erzgebirgskapelle aus der Nachbarhalle. Aus einer anderen Ecke dröhnt eine Stimme aus dem Lautsprecher.
Das ist der Moderator der Brandenburg-Bühne. Er kündigt eine Tanzgruppe von Jugendlichen an. Und los dröhnt die Hiphop-Musik. Unter der Decke hängen überdimensionale bunte Fotos: Ein Schäfer mit seiner Herde, ein Imker im Feld, Pferde auf der Weide.
An der Seite der Biergarten von Schloss Diedersdorf aus Großbeeren mit seinen rot-weißen Decken auf den Tischen. Daneben die Alte Ölmühle aus Wittenberge, ebenfalls mit Holztischen, aber eher blau gehalten. Mit einem hellen Holzzaun umgeben ist die Zapfanlage des „Frankfurter“-Bierstands. Dort haben sich ein paar Männer in Trachten versammelt, kurze Lederhosen und grüne Hüte mit Puscheln dran.
Menschen ziehen vorbei an den Ständen, die mal schmaler und mal breiter sind, mit kleinen Probierhappen, großen Gläsern und vielen buntbedruckten Flyern. Am Uckermark-Stand präsentiert sich der Regionalladen Angermünde zum Beispiel mit Brotaufstrichen. Die haben so kreative Namen wie „Hasenfrühstück“ – unter anderem mit Orange und Möhre – und „Hexenmus“, bestehend aus Pflaumen, Rosmarin und anderen Kräutern. Inhaber Steffen Lenz ist zum ersten Mal auf der Grünen Woche: „Unser Ziel ist es, Leute kennenzulernen, sehen und gesehen zu werden.“

Besonderer Hingucker für Fans des 1. FC Union

Wenige Meter weiter können Vorbeiflanierende Salami von „Eberswalder“ probieren. Den „Obstknacker“ zum Beispiel, dem Pflaume beigemischt ist und der leicht süßlich schmeckt. Die Pfeffersalami, die daneben liegt, ist natürlich schärfer. Für Fußballfans hängen an der Seite Blickfänger: Salamis in rot-weißen Schuhformen mit Aufdrucken des 1. FC Union. „Eberswalder“ ist schließlich Sponsor des Vereins.
Besucherinnen und Besucher können auch in der Brandenburg-Halle viel probieren. Zum Beispiel Brot aus den Backmischungen von Müllermeisterin Karin Steinmeyer (links) aus Luckenwalde.
Besucherinnen und Besucher können auch in der Brandenburg-Halle viel probieren. Zum Beispiel Brot aus den Backmischungen von Müllermeisterin Karin Steinmeyer (links) aus Luckenwalde.
© Foto: Sandra Ketterer
Direkt gegenüber leuchet es grün, lauter Gurkengläser sind auf der Theke aufgestapelt. Es wird sauer-scharf für alle, die es wollen. „Spreewald Feldmann“ hat einen Teller mit Chili-Gurken zum Probieren hingestellt.
Um die Ecke ist dann eine kleine Pause vom Probieren angesagt. „Landware Farming“ preist seine Gärtnerei-Türme an. Aus einer der strahlend weißen Röhren wachsen von oben bis unten Erdbeeren, aus einer anderen verschiedene Blattsalate.

Grüne Woche: Das sollten Besucher wissen

· Am Montag, 23. Januar 2023, ist Brandenburg-Tag. Neben Polit-Prominenz gibt es hier ein buntes Programm im Kochstudio und Musik aus Kremmen.
· 51 Ausstellende präsentieren sich laut Brandenburger Landwirtschaftsminsterium in der Halle. Neu ist ein Stand für Start-ups, die sich täglich abwechseln. 13 Ausstellende warten mit einem Bio- beziehungsweise gemischten Sortiment auf.
· Die Grüne Woche hat noch bis zum 29. Januar täglich von 10. bis 18 Uhr geöffnet. Tickets gibt es nur online, Tageskarten kosten zwischen 10 und 15 Euro.
Gegenüber leuchtet es gelb, der Stand von „Scharfes Gelb“ aus Senftenberg teilt kleine Portionen Eierlikör in Waffelbechern aus. Gut zum Eis soll er zum Beispiel schmecken, manche haben einen Beigeschmack wie Pina Colada oder Karamell. „Wir hoffen, dass wir an den Vor-Corona-Erfolg anknüpfen können“, sagt Mitinhaber Heiko Tänzer. Er ist zum siebten Mal dabei.
Tief im Gespräch ist Müllermeisterin Karin Steinmeyer aus Luckenwalde. Sie bietet Brot an aus den Backmischungen ihrer Mühle, Sorte „Bruschetta“ oder „Kartoffel“ zum Beispiel. Und einen Müsliriegel gibt es obendrauf.
Sorgte für Stimmung in der Brandenburg-Halle: Die Spielgemeinschaft Fanfarenzug Potsdam.
Sorgte für Stimmung in der Brandenburg-Halle: Die Spielgemeinschaft Fanfarenzug Potsdam.
© Foto: Sandra Ketterer
Die tanzenden Jugendlichen von Rokkaz e.V. aus Potsdam haben gerade die große Bühne verlassen, da ertönen Bläser und Trommeln. Der Fanfarenzug Potsdam marschiert zwischen den Ständen vorbei, die Menschen weichen zur Seite und filmen mit ihren Handys. Die Gespräche an den Ständen verstummen für einen Moment oder werden umso lauter geführt, um die Musik zu übertönen. Wer nun weiter will, kann überlegen: Noch etwas hier essen - veganen Thunfisch zum Beispiel - oder in eine andere Halle? Schnaps aus dem westlichen Harz wartet nicht weit weg, genauso wie Berliner Currywurst und Kuchen-Backmischungen aus Halle.
Alles rund um die Grüne Woche Berlin 2023 finden Sie auf unserer MOZ-Themenseite.
Newsletter-Anmeldung
MOZ.de am Morgen
täglich (Mo-Sa)
Starten Sie jeden Tag gut informiert mit MOZ.de am Morgen, dem Newsletter der Märkischen Onlinezeitung. Wir informieren Sie über die regionalen Nachrichten aus der Nacht und geben einen Ausblick auf die wichtigsten Ereignisse des Tages. Melden Sie sich jetzt an und starten Sie morgens immer bestens informiert!
Anrede *
E-Mail-Adresse
Vorname
Nachname
Wir nehmen den Schutz Ihrer Daten ernst. Bitte lesen Sie mehr dazu unter www.moz.de/privacy.