Unbeeindruckt vom Theater des geplatzten Isco-Transfers bleibt der 1. FC Union Berlin auch im DFB-Pokal in der Erfolgsspur. Die Eisernen setzten sich am Dienstagabend gegen den VfL Wolfsburg mit 2:1 (1:1) durch. Für den Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga war es der vierte Pflichtspielsieg in Serie.
Luca Waldschmidt hatte die Gäste im Stadion An der Alten Försterei schon nach fünf Minuten in Führung geschossen. Der ehemalige Wolfsburger Robin Knoche sorgte für den 1:1-Ausgleich (12.). In der 79. Minute traf Kevin Behrens vor rund 22 000 Zuschauern zum 2:1-Siegtreffer.
„Es war enorm wichtig, dass wir schnell den Ausgleich erzielt haben. In der 2. Halbzeit hat die Mannschaft ein tolles Spiel gemacht“, sagte Union-Trainer Urs Fischer. „Die Mannschaft hat sich den Sieg erarbeitet und eine tolle Moral gezeigt. Ich bin stolz auf die Truppe.“
Debüt für Neuzugang Aissa Laidouni
Bei Union Berlin saß Neuzugang Aissa Laidouni erstmals auf der Bank. Dort musste auch der zuletzt mit seinen Standards glänzende Kapitän Christopher Trimmer Platz nehmen. Paul Seguin durfte dagegen im Duell mit seinem Ex-Verein von Beginn an ran, weil Andras Schäfer wegen Fuß-Problemen erneut ausfällt.
Die Gäste aus Wolfsburg erwischten den besseren Start und gingen bereits nach fünf Minuten durch den Treffer von Luca Waldschmidt aus elf Metern in Führung. Unglücklich für Union Berlin: Niko Gießelmann lief von der Torauslinie zurück ins Spiel und hob eine mögliche Abseitsstellung auf. Danach kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Wieder einmal eine Standardsituation führte dann zum Ausgleich. Eine kurz ausgeführte Ecke brachte Josip Juranovic zentimetergenau ins Zentrum zum aufgerückten Robin Knoche. Der Innenverteidiger verzichtete nach dem Treffer zum 1:1 (12.) gegen seinen ehemaligen Verein demonstrativ auf das Jubeln. In der 27. Minute hatte Union dann Pech – der Kopfball von Jordan Siebatcheu landet am Pfosten.
Nach gut einer Stunde kam Aissa Laidouni zu seinem Debüt im Trikot der Eisernen. Chancen waren in dieser Phase allerdings Mangelware. Beide Teams ließen kaum noch etwas zu. Die Partie lebte jetzt vor allem von der Spannung in diesem K.o.-Spiel. In der Schlussphase wurde es dramatisch. Kevin Behrens schoss Union Berlin mit seinem Tor in der 79. Minute auf die Siegerstraße. Kurz danach sah Niko Gießelmann Gelb-Rot wegen einer vermeintlichen Schwalbe. In der Nachspielzeit lief Jerome Roussillon allein auf das leere Tor zu – wurde aber noch abgefangen.
Isco nicht zu Union Berlin
Union Berlin hatte am Dienstag schon tagsüber seinen Fans jede Menge Spannung beschert. Der in letzter Sekunde geplatzte Transfer von Isco zum Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga sorgte für viele Diskussionen. Der Ex-Profi von Real Madrid war zwar in Berlin und absolvierte auch den Medizincheck erfolgreich. Am Nachmittag sickerte dann jedoch durch, dass der Transfer wegen unterschiedlicher Auffassungen bei den Vertragsmodalitäten doch nicht zustande kommt.