Der 1. FC Union Berlin liegt als Tabellenvierter der Fußball-Bundesliga weiter auf Kurs Champions League. Allerdings blieben die Eisernen beim 1:1 (0:0) am Sonntagabend gegen den VfL Wolfsburg auch im vierten Spiel in Folge ohne Sieg.
Trotz des Punktgewinns in der Volkswagen-Stadt am 24. Bundesliga-Spieltag wird es in der Tabelle hinter dem Topduo Bayern München und Borussia Dortmund immer enger. RB Leipzig, Union Berlin und der SC Freiburg kämpfen mit jeweils 45 Punkten um die zwei noch freien Plätze für die Königsklasse.
Immerhin gab es für Union Berlin am Sonntagabend vor 23 554 Zuschauern mit dem Punktgewinn das erste kleine Erfolgserlebnis in der VfL-Arena. Denn in den bisherigen drei Bundesliga-Auswärtsspielen waren die Gäste in Wolfsburg sowohl punkt- als auch torlos geblieben.
„Wir haben einen hohen Aufwand betrieben. Es war ein hart erkämpfter Punkt für uns. Insgesamt war er sicher auch etwas glücklich. Aber die Mannschaft hat viel Leidenschaft gezeigt“, erklärte Trainer Urs Fischer.
Josip Juranovic sorgte in der 72. Minute per Foulstrafstoß für die Führung. Es war gleichzeitig das erste Union-Tor seit über einem Monat. Zuletzt hatte Robin Knoche am 11. Februar beim 2:1-Auswärtssieg gegen RB Leipzig getroffen – ebenfalls vom Elfmeterpunkt. Patrick Wimmer erzielte nach 84 Minuten den insgesamt verdienten Ausgleich für die Gastgeber.
Auch diesmal tat sich Union Berlin schwer mit dem Erspielen von Torchancen. Bei den wenigen Möglichkeiten fehlte es letztlich an Präzision und Kaltschnäuzigkeit.
Kapitän Christopher Trimmel auf der Bank
Bei den Eisernen musste Christopher Trimmel auf die Bank. Anstelle des Kapitäns verteidigte Josip Juranovic auf der rechten Seite. Die linke Außenbahn übernahm der wieder genesene Niko Gießelmann. Stürmer Sven Michel wurde nach seinem späten Ausgleichstor zum 3:3 in der Europa League gegen Royale Union Saint-Gilloise mit einem Startelf-Einsatz belohnt.
Überhaupt lautete die wichtigste Frage: Wie hat Union Berlin das intensive Europa-League-Spiel gegen die Belgier verkraftet? „Dieses Spiel hat viel Kraft gekostet. Aber trotzdem hatten wir drei Tage Zeit, um wieder bereit zu sein“, sagte Trainer Urs Fischer vor dem Spiel in Wolfsburg.
Vor allem bei Sven Michel war keinerlei Müdigkeit zu sehen. Der Stürmer gehörte gleich in der Startphase mit zwei Möglichkeiten zu den auffälligsten Akteuren. Auf der anderen Seite hatten die Gäste großes Glück – in der 15. Minute landete ein Freistoß von Mattias Svanberg am Lattenkreuz. Danach übernahm Wolfsburg mehr und mehr die Spielkontrolle. Kurz vor der Halbzeitpause gab es dann zwei weitere Schrecksekunden aus Sicht der Gäste. Erst blieb Danilho Doekhi bei einer Grätsche im Rasen hängen und musste behandelt werden. In der 45. Minute lief Wolfsburgs Omar Marmoush allein auf Keeper Frederik Rönnow zu – und schob den Ball rechts am Tor vorbei.
Wolfsburg blieb das Team mit den besseren Torchancen. In der 59. rettete Frederik Rönnow gegen den Kopfball von Omar Marmoush. Spätestens jetzt wurde die Partie für Union Berlin doch zur Kraftfrage. In der 72. Minute gab es dann Foulstrafstoß für die Gäste. Es war eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Zuvor war Joshua Guilavogui kurt auf den Fuß von Aissa Laidouni gestiegen. Als die über 2000 mitgereisten Union-Fans schon den Auswärtssieg herbei singen wollten, kam Wolfsburg doch noch zum Ausgleich durch Patrick Wimmer.
„Wenn du führst, willst du es natürlich gern über die Bühne bringen. Aber von den Chancen und vom Spielverlauf her, geht der Punkt in Ordnung“, bilanzierte Stürmer Sven Michel.
Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt
Am kommenden Wochenende geht es für Union Berlin in der Bundesliga mit einem Schlüsselspiel um die internationalen Startplätze weiter. Am Sonntag gastiert Eintracht Frankfurt als Tabellensechster im Stadion an der Alten Försterei (Beginn um 15.30 Uhr). Zuvor reisen die Köpenicker zum Europa-League-Rückspiel gegen Saint-Gilloise am Donnerstag (21 Uhr) nach Anderlecht.