Gleich zu Beginn der Veranstaltung am Montagabend in der Konzerthalle sagte Gernot Schmidt (SPD), dass die Baustelle an der Berliner Straße nicht seine Baustelle sei. "Als Landrat bin ich froh, dass nicht der Kreis als Bauherr fungiert." Die rund 40 teilnehmenden Bürger hielt das aber nicht davon ab, ihm jede Menge Fragen zu diesem Thema zu stellen. Ralf Lehmann (CDU), Bad Freienwaldes Bürgermeister und gemeinsam mit Schmidt auf dem Podium, fing viele der Fragen zur B158 ab und beantwortete diese.
Busverkehr erweitern
Insbesondere die Platzierung der Vollsperrung war ein Thema. Anwohner der Waldstadt seien derzeit komplett abgeschnitten, alltägliche Wege zum Arzt oder zum Einkaufen seien kaum möglich, hieß es aus dem Publikum. Man prüfe die Möglichkeit, den Busverkehr Richtung Innenstadt zu erweitern, versprachen Bürgermeister und Landrat dazu. An der Vollsperrung werde aber nicht gerüttelt. "Das ist aus wirtschaftlicher Sicht die sinnvollste Lösung", sagte Lehmann. Es gebe immer eine Personengruppe, die mit den aktuellen Umständen unzufrieden sei. "Aber in drei Wochen sind die Arbeiten an den Regenrohren abgeschlossen. Dann beurteilen wir die Lage neu."
Auch Landrat Schmidt schaltete sich noch einmal in die Diskussion um die B158 ein und sagte, eine Baustelle ohne Krise werde es niemals geben. "Ich nehme aus diesem Forum hier aber mit, dass wir alles dafür tun müssen, die Arbeiten so schnell wie möglich abzuschließen."
Die Verkehrsthemen waren mit der Baustelle aber noch nicht abgeschlossen. Auch die geplante Ortsumfahrung war Thema. Am Beispiel Wriezen sehe man, dass eine Ortsumfahrung eine Stadt zum Erliegen bringe, sagte eine Bürgerin. "Früher habe ich in der Stadt zum Einkaufen auch mal angehalten. Jetzt fahre ich einfach dran vorbei", so ihr Kommentar.
Gernot Schmidt hatte dazu eine klare Meinung. "Die Ortsumfahrung kommt auf jeden Fall. Die Zeitschiene steht noch nicht fest, aber es wird definitiv gebaut." Die genaue Trassenführung müsse zwar noch erarbeitet werden, der Korridor sei allerdings schon bekannt. "Dieser führt durchs Hammerthal", so Schmidt, der in diesem Zusammenhang dafür warb, Entwicklung zuzulassen. "Wir müssen die Region infrastrukturell aufwerten und besser an die Ballungszentren anbinden." Der Trend zeige, dass viele Familien aus Berlin ins Umland herauszögen. "Davon soll auch unsere Region profitieren." Dafür sei eine bessere Verkehrsanbindung notwendig. "Ohne eine gute strukturelle Anbindung auch an Eberswalde wird die notwendige Entwicklung in Bad Freienwalde viel schwerer umzusetzen", ist sich der Landrat sicher.
Schloss hatte keine Besucher
Dieser sah sich dann auch noch mit Fragen und Kommentaren zum Verkauf des Bad Freienwalder Schlosses konfrontiert. Dieses sei einmal das kulturelle Zentrum gewesen, gehöre deshalb weiter in die städtische Hand, so eine Bürgerin. Ihr sei es unverständlich, dass dafür kein Geld in die Hand genommen werde. "Das Problem ist nie das Geld gewesen", antwortete Gernot Schmidt. "Wir hatten schlichtweg keine Besucher mehr." Mit der Ausschreibung wolle man das Schloss nun wieder besser ins kulturelle Leben integrieren. "Es gibt zehn Bewerbungen, die aktuell geprüft werden." Er sei selbst gespannt, was dabei herauskäme, so der Landrat. "Wir brechen aber nichts übers Knie."

Infotitel

Hier beginnt der Infotext fett danach wieder normal Autor XXX