Seit etwa zweieinhalb Jahren kämpft das Land Brandenburg gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) und stemmt sich gegen den Seuchendruck aus Westpolen. Mit umfangreichen Fallwildsuchen, Zaunbaumaßnahmen und Wildschweinentnahme ist es gelungen, die weitere Ausbreitung der Seuche in Richtung Westen zu stoppen. So wurden innerhalb der Kerngebiete in mehreren Landkreisen seit Monaten keine neuen Fälle der Afrikanischen Schweinepest beim Schwarzwild mehr festgestellt.
Nachdem bereits drei Kerngebiete im Jahr 2022 und vier Kerngebiete im Jahr 2023 aufgehoben werden konnten, erlauben die Erfolge bei den Bekämpfungsmaßnahmen weitere Lockerungen.
Gemeinden, Landwirte und Anwohner profitieren
„Die Sperrzone II und Teile der Sperrzone I südlich der Bundesautobahn 12 werden aufgehoben“, wird vom Landkreis Oder-Spree mitgeteilt. Diese Aufhebung bedeute für 93 Gemeinden in der Sperrzone II und 24 Gemeinden in der Sperrzone I auf einer Fläche von mehr als 1.300 Quadratkilometern – was der Hälfte des Landkreises Oder-Spree entspricht – spürbare Erleichterungen durch die weitgehende Rücknahme von Anordnungen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest.
„Das ermöglicht allen von den angeordneten Maßnahmen Betroffenen, insbesondere für die Schweinehalter, alle Landwirtschaftsbetriebe, die Jagdausübungsberechtigten, den Tourismus und alle Bürger ein tiefes Aufatmen“, heißt es weiter. Die Einschränkungen in den letzten drei Jahren seien enorm gewesen und teilweise auch existentiell bedrohlich.
Weiterhin verstärkte Jagd auf Schwarzwild notwendig
Allein im Landkreis Oder-Spree seien phasenweise bis zu 300 Personen gleichzeitig im Einsatz gewesen, um die Bekämpfung der Seuche zu stemmen. „Glücklicherweise wurde unsere Veterinärverwaltung dabei von ganz vielen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften unterstützt – von der Bundeswehr, über Hundestaffeln, von den örtlichen Feuerwehren, dem Tenchnischem Hilfswerk, den Jägern, den Forstbediensteten, den Landwirten, Firmen zum Bau von Zäunen, der Bergung von Fallwild, zum Fallenfang, den Fachämtern der Kreisverwaltung sowie den aus allen Verwaltungsbereichen abgeordneten Mitarbeitern“, schreibt der Kreis.
Dennoch sei für die erfolgreiche Bekämpfung von ASP weiterhin die verstärkte Entnahme von Schwarzwild notwendig. Des Weiteren ist im Schutzkorridor in der Neuzeller Niederung, Eisenhüttenstadt und in der Ziltendorfer Niederung der sichere Verschluss der Zaunanlagen erforderlich. Es wird darum gebeten, die Tore nach Nutzung oder wenn sie offen vorgefunden werden, zu schließen. Schäden können per Mail ([email protected]) an den Kreis gemeldet werden.