„Wenn man bedenkt, wie lange Schloss Kossenblatt nun schon leer steht, ist es in vielen Details noch recht ansehnlich“, schreibt Harriet Stürmer 2014 in der MOZ, als das Ensemble zuletzt den Besitzer wechselte. Dicke Risse zogen sich zu diesem Zeitpunkt bereits durchs Mauerwerk. Nässe stieg nach oben. Es roch modrig. An manchen Stellen war der Parkettboden sogar schon um ein paar Zentimeter abgesackt. Keine Frage – da müssen richtige Fachleute ran.
„Das weiß auch Anna Fiebig, seit kurzem die neue Schlossherrin. Es klingt vernünftig, wenn die junge Frau sagt, dass sie die Sache mit weitem Blick angehen will“, heißt es in dem Beitrag der MOZ.

Schloss in Tauche stößt auf großes Interesse

Kurzfristig sei eine Sanierung des denkmalgeschützten Hauses nicht zu stemmen. Für die Schlossbesichtigung zum Tag des offenen Denkmals 2015 waren drei Führungen geplant – vier zusätzliche Rundgänge mussten wegen der großen Nachfrage durchgeführt werden.
Danach legte sich wieder der Dornröschenschlaf über das Schloss in dem Dorf der Gemeinde Tauche. Und nun hat Anna Fiebig den Verkauf bestätigt. Wer das denkmalgeschützte Gebäude gekauft hat, verrät sie allerdings nicht.
Günter de Bruyn erzählt in seinem Buch „Das vergessene Königsschloss“ die ganze Geschichte des Schlosses von seiner kurzen Blütezeit unter Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. bis heute. Wie die nächsten Kapitel aussehen werden, bleibt abzuwarten.

Schloss wurde zu DDR-Zeiten genutzt

Hoffnungen gab es schon viele. Zu DDR-Zeiten und auch noch einige Jahre nach der Wende hatte ein Mikrofilmcenter im Schloss seinen Sitz. Tausende, vielleicht Millionen Dokumente wurden im Schloss für die Ewigkeit gesichert, indem sie auf Mikrofilmen gespeichert wurden.
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Später hat die Gemeinde das Schloss verkauft. Die Idee einer Gesundheitsakademie stand im Raum. Die Investoren wollten dort Zusatzqualifikationen für Mediziner aus verschiedenen Ländern der Erde anbieten, damit diese eine Zulassung erhalten und in Deutschland praktizieren können. Doch auch das hat sich zerschlagen.
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