Eine lange Diskussion ging am Mittwochabend der Abstimmung der Stadtverordneten in Falkensee voraus. Auf der Tagesordnung der Sitzung stand der Beschluss für den Betreiber des sich gerade im Bau befindlichen Hallenbads.
Die Stadtverwaltung hatte in diesem Zusammenhang im Vorfeld ausgearbeitet, welche Betreibermodelle für das Hallenbad in Frage kommen würden. Wichtig dabei u.a. die Stadt bleibt Eigentümerin der Immobilie und will möglichst großen Einfluss behalten. Dazu sollen das bereits bestehende Waldbad und das Hallenbad zusammen betrieben werden und das möglichst wirtschaftlich, um den Zuschussbedarf aus der Stadtkasse klein zu halten.
Eigengesellschaft als beste Lösung für Betrieb
Im Vergleich der möglichen Betreiberszenarien vom Betrieb in Eigenregie bis zum Betrieb durch ein privates Unternehmen kristallisierte sich die Lösung des Betriebs über eine Eigengesellschaft, also ein Unternehmen, das zu 100 Prozent der Stadt gehört, als beste Lösung heraus. Hier seien die Möglichkeiten der Einflussnahmen am größten.
Da die Stadt mit der gegefa Waldbad GmbH bereits über ein solches Unternehmen verfügt, warb Bürgermeister Heiko Müller (SPD) ausdrücklich für den Vorschlag der Stadtverwaltung, den Betrieb des Hallenbades an diese Gesellschaft zu übertragen. So können man Synergie-Effekte von Frei- und Hallenbad nutzen, wenn es beispielsweise um die Personalausstattung gehe. So werde das Freibad bei gutem Wetter mehr Besucher anziehen, bei schlechten Wetter eher das Hallenbad.
Waldbad GmbH braucht mehr Fachwissen
Doch auch Müller gab zu, dass die Waldbad GmbH in ihrer jetzigen Form mit dem Betrieb eines komplexen Hallenbads überfordert wäre. Daher wird im Beschlussvorschlag der Einsatz von „externer Fachkompetenz“ in die Führung des Badbetriebs angemerkt. Dieses soll für mindestens fünf Jahre der Fall sein.
In der Diskussion der Stadtverordneten stand vor allem ein noch nicht vorliegendes Betriebskonzept im Mittelpunkt. Man könne doch nicht einen Betreiber ohne Konzept beauftragen, bemängelte unter anderem Amid Jabbour (FDP). Der Bürgermeister konterte, dass es für die Grundstrukturen des Betriebs seit Jahren Konzepte gebe und es dann Aufgabe des Betreibers sei, daraus das konkrete Betriebskonzept auszuarbeiten.
Betriebskonzept als nächster Schritt
Dem stimmte auch Hans-Peter Pohl (CDU) zu, der das zu erstellende detaillierte Betreiberkonzept als „nächsten Schritt“ bezeichnete. Dieses Konzept könne nach dem Beschluss in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Aufsichtsrat der GmbH erarbeitet werden. Der Bürgermeister warf noch ein, dass die Gegefa Waldbad GmbH einen Auftrag bräuchte, bevor sie sich externen Sachverstand suchen kann.
Am Ende, nach einer Pause, in der sich die Fraktionen nochmals berieten, wurde der Beschlusstext durch einen Änderungsantrag um den Satz ergänzt, dass das Betriebskonzept der SVV zur Entscheidung vorzulegen sei. Der Beschluss wurde dann einstimmig mit 25 Ja- Stimmen bei elf Enthaltungen angenommen. Somit ist die gegefa Waldbad GmbH mit der Betreibung des Falkenseer Hallenbads offiziell beauftragt.