Einmal mehr befassten sich die Gemeindevertreter in Brieselang in ihrer Sitzung Ende März mit dem Thema Nymphensee. Aufgekommen war das Thema in der Gemeindevertretersitzung im Vormonat, als Bürgermeister Ralf Heimann eine Beschlussvorlage zur fristlosen Kündigung des Pachtvertrags für den See mit dem derzeitigen Pächter Frank Goslowski einbrachte. Damals wurde der Antrag in den Hauptausschuss verwiesen. Nun also eine erneute Diskussion.
Dem Pächter wird unter anderem vorgeworfen, insbesondere der Aufsichtspflicht für die Badenden im als Naturbad deklarierten See nicht immer nachgekommen zu sein. Das Problem: Personalmangel. Das persönliche Verhältnis zwischen Bürgermeister und Pächter gilt als schwierig. Echte Problemlösungen hätte der Bürgermeister nicht angeboten, stattdessen sei er mit dem Vorschlag der fristlosen Kündigung gekommen, monierte Christian Achilles (BFB) am Mittwoch.

Gastronomie und Baden sollen getrennt werden

Derweil haben die Fraktionen der CDU, B‘90/Die Grünen, Freie Wähler, Die Linke und SPD gemeinsam einen Änderungsantrag erstellt, der eine fristlose Kündigung zunächst unnötig macht, dafür aber den Bürgermeister beauftragt, sich mit dem Pächter vertraglich zu einigen um die Gastronomie und den Badebetrieb voneinander zu trennen. Im Ergebnis könnte der Pächter weiter die Gastronomie am See betreiben, der Badebetrieb würde von der Gemeinde übernommen.

Badestelle nach dem Vorbild von Ketzin/Havel

Angestrebt ist hier eine Umwandlung des Naturbads in eine Badestelle nach dem Vorbild des Strandbads in Ketzin/Havel. Das heißt, der Zugang zum See wäre dann zu den Öffnungszeiten ohne Eintritt möglich, es wird aber auch keine Badeaufsicht mehr geben. Jeder wäre also für sich selbst selbstverantwortlich – auch was das Aufpassen auf badende Kinder betrifft.
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Der Start als Badestelle solle zeitnah geprüft werden, so dass die Umwandlung schon zur diesjährigen Saison in Kraft treten könnte. Parallel soll ein Eckpunktepapier entwickelt werden, das mögliche Badeaufsichten, die Gründung eines Fördervereins, die Parkplatzbewirtschaftung, die Umzäunung und Schließzeiten des Sees, sowie Ordnung und Sauberkeit regeln soll. Zudem soll es eine jährliche Bewertung des Badebetriebes geben und Art und Umfang kultureller Veranstaltungen bestimmt werden. Zur Gemeindevertretersitzung im April sollen dahingehend bereits die ersten Beschlüsse gefasst werden.
Diesem Änderungsantrag stimmten schlussendlich 13 der anwesenden Gemeindevertreter zu, sechs enthielten sich, Gegenstimmen gab es keine. Damit wurde dieser Antrag einstimmig angenommen.