Der fünfjährige Mischlings-Rüde Ingo wartet erneut im Tierheim an der Oderlandstraße in Eisenhüttenstadt auf ein neues Zuhause. Dabei war er bereits vermittelt. Doch in seinem bisherigen Leben hat der Schäferhund-ähnliche Mischling bereits viel Pech gehabt.
Ursprünglich hatte auf den hübschen Hund in einem rumänischen Shelter die Todesspritze gewartet. Doch nicht nur die traurige Aussicht auf ein vorzeitiges Ableben hatte wie ein Damokles-Schwert über ihn gehangen, sondern bereits die Auswirkungen eines tagtäglichen Überlebenskampfes gegen viele hungrige Artgenossen. Körperlich wird Ingo daraus halbwegs gestählt hervorgegangen sein, schließlich ist dieser Hund gesund sowie geimpft, gechipt und kastriert.
Nach dem langen Transport nach Eisenhüttenstadt wirkte Ingo verstört
Doch als der dunkelhaarige Rüde nach einem mehrtägigen Transport in Eisenhüttenstadt ankam, wirkte er zumindest gegenüber Menschen recht verstört. Mit der Zeit wurde er unter der liebevollen Betreuung der Tierheim-Mitarbeiter zugänglicher. So vermittelte die Leiterin Ute Valentin ihren Schützling vor fünf Monaten guten Gewissens an eine Frau.
Doch dann gab es ein Problem, von dem alle vorher nichts geahnt hatten. Das Herrchen war gegenüber dem neuen Mitbewohner nicht allzu zugänglich. „Hunde spüren es, wenn sie nicht willkommen sind“, sagt Ute Valentin.
Dabei sei Ingo laut Ute Valentin ein ganz toller Hund, wenn er erst einmal Vertrauen gefasst hat. So auch jetzt, als er wieder ins Tierheim an der Oderlandstraße zurückkam. Nach einer kürzeren Phase, während der er sich oft versteckte und sich etwas abseits hielt, lässt er sich mittlerweile kämmen und streicheln. „Wenn er erst einmal Vertrauen gefasst hat, dann ist das ein ganz toller Hund“, urteilt die Tierheim-Leiterin. „Ingo ist jedoch sehr Frauen-bezogen“, schränkt sie jedoch gleichzeitig ein.
Funkstille zwischen Mann und Hund
So war es auch bei seinen ersten Adoptanten in Deutschland. Während die Frau, die Ingo auch aus dem Tierheim geholt hatte, mit ihm gut klarkam, hielt die Funkstille zwischen den beiden Männern an. Doch das hielt Frauchen auf Dauer nicht aus. So lag es für sie auf der Hand, sich vom Hund zu trennen.
„Eine Familie für Ingo mit Haus und Hof wäre schön. Er ist neugierig, dabei ist er sehr lieb“, wirbt Ute Valentin. „Schade, dass es im ersten Anlauf nicht geklappt hat. Doch die Chemie muss stimmen. Bei manchen Tieren springt der Funke leider nicht über. Da kann man mitunter nichts machen“, hofft sie auf ein bisschen mehr Glück beim nächsten ernsthaften Interessenten.