Eine unerwartete Entdeckung mit Folgen: Mitte März hielt eine Eisenhüttenstädterin an einer kleinen Autobahn-Raststätte in der Nähe von Magdeburg an. Eher zufällig sah sie dort zwei Kartons. Diese wären eigentlich keiner genaueren Beachtung wert gewesen, doch dann entdeckte sie etwas Unglaubliches.
In den Kartons bewegte sich etwas. Als sie diese etwas genauer unter die Lupe nahm, nahm sie in ihnen jeweils zwei niedliche braune Hundewelpen wahr. Diese hatten sich jeweils eng aneinander gekuschelt.
Da keine weiteren Informationen im Karton vorhanden waren und die Welpen sich noch in einem offensichtlich guten Zustand befanden, nahm sie die Kartons zur dreistündigen Autofahrt nach Eisenhüttenstadt mit. Dort gab sie die Welpen umgehend im von Ute Valentin geführten Tierheim an der Oderlandstraße ab.

Jedes Tierheim hätte die Welpen genommen

Für Ute Valentin war es keine Frage, ob sie die Welpen aufnimmt oder nicht, aber unerklärlich war es für sie schon, wie man diese Welpen so einfach in einem Karton ihrem Schicksal überlassen kann.
„Die Welpen hätte man zu jedem Tierheim vorbeibringen können. Man hätte ja wenigstens einen Zettel hineinlegen können mit Angaben zur Mutter und welche Nahrung sie benötigen. Der körperliche Zustand war ja sehr gut. Doch wer weiß, was passiert wäre, wenn sie eine kalte Nacht draußen im Karton verbracht hätten.“
Sylvia Pantel mit den beiden Hunde-Welpen
Sylvia Pantel mit den beiden Hunde-Welpen
© Foto: Hagen Bernard
Ihre Aufzuchtmilch aus Restbeständen rührten die Welpen nämlich nicht an. Irgendwann hatten die Tierheim-Mitarbeiter dann raus, was die etwa 13 Wochen alten Welpen mögen. „Anfangs wollte sie nicht so recht fressen. Inzwischen haben sich die Welpen erholt, sind gechipt, entwurmt und geimpft.“
Zwei von ihnen habe bereits Abnehmer gefunden, ein Tier geht nach Frankfurt (Oder), das andere nach Jüterbog. Es könnte laut Ute Valentin durchaus so sein, dass die beiden verbliebenen Geschwister Lore und Ares bereits über die Osterfeiertage ein neues Zuhause finden.

Tierheim hat zu Ostern täglich geöffnet

Schließlich hätten sich laut Ute Valentin bereits drei Interessenten gemeldet, die allesamt aus der Hauptstadt kommen. Ute Valentin rechnet damit, dass diese am Karfreitag oder Ostersonnabend eintreffen. Schließlich ist das Tierheim an der Oderlandstraße jeweils von 9 bis 16 Uhr geöffnet.
Ute Valentin vermutet, dass es Schäferhund-ähnliche Mischlinge sind. „Wie groß die mal werden und wie sie dann aussehen, das weiß man erst etwa in einem Dreivierteljahr. Die neuen Halter nehmen jetzt eine Wundertüte mit. Auf alle Fälle sind es freundliche und aufgeweckte Tiere.“ 300 Euro würde solch ein Welpe im Tierheim kosten.