Der fünfjährige Mischlings-Rüde Baskja ist vom deutschen Verein Tierhilfe Hoffnung vor der drohenden Todesspritze bewahrt worden. Er stammt aus dem Tierheim Smeura in der Nähe von Pitesti, wo etwa 6000 einst dem Tode geweihten Hunde untergebracht sind. Diese werden an deutsche Tierheime vermittelt, um sie vor dem frühen Ableben zu retten.
Das Tierheim Am See an der Vogelsänger Chaussee in Eisenhüttenstadt ist eine der etwa einhundert deutschen Partner-Tierheime, die sich dieser Hunde annehmen. Der Vorteil: Grundsätzlich kommen nur kastrierte, gechipte und geimpfte Vierbeiner über die Grenze und damit ist der gesundheitliche Zustand im Wesentlichen bekannt. Zudem kennt man im Groben die Charaktereigenschaften. Der Nachteil von solchen aus der Smeura stammenden Tieren: Niemand kennt ihre Vorgeschichte so richtig, die Hunde können individuelle Eigenarten mitbringen, die die Mitarbeiter im Tierheim erst so mit der Zeit feststellen, um sie dann an für sie geeignete Halter zu vermitteln.

Zu Menschen ist Baskja freundlich

Aufgrund seiner schwarzen Farbe und damit etwas unscheinbaren Erscheinung punktet Baskja bei vielen nicht gleich auf Anhieb. Auf alle Fälle muss der Mischling gute Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Gleich bei seiner Ankunft im Tierheim Am See begrüßte er seine neuen Herren freundlich. Gegenüber Menschen ist er laut Mitarbeiterin Cora Schulenburg generell sehr aufgeschlossen und auch liebesbedürftig, schließlich schmust er sehr gern.
Aber gegenüber seinen Artgenossen ist er bestimmender. „Er ist ein kleiner Allein-Rambo“, charakterisiert ihn Mitarbeiterin Sandra Witzke. „Er will sich gegen Seinesgleichen durchsetzen.“
Beim Gassi-Gehen zerrt der agile Rüde auch schon mal recht kräftig an der Leine und bellt seine Artgenossen oft unfreundlich an. Daher sucht das Tierheim laut Cora Schulenburg „hundeerfahrene Menschen, die ihn auslasten, erziehen und Grenzen setzen können.“ Mit anderen Hunden sei er laut Cora Schulenburg zwar verträglich, doch er möchte immer das Sagen haben.

Der neue Halter sollte ihm die Grenzen aufzeigen

Den mitunter rüden Umgang mit seinen Artgenossen könnte Baskja auf der Smeura gelernt haben, schließlich gilt dort in Sachen Futteraufnahme meistens das Recht des Stärkeren.
Dabei sollte der 50 Zentimeter große schwarzhaarige Mischling möglichst als Einzelhund vermittelt werden. Als Familienhund wäre er laut Sandra Witzke durchaus tauglich, doch sollten die Kinder dann schon etwas größer sein.

Der Rüde tobt gern mit Bällen

Baskja spielt oft mit Bällen im Gehege und tobt auch ganz gern mit seinem Mitbewohner. Ob er sich beispielsweise mit Katzen vertragen würde, wissen die Tierheim-Mitarbeiter nicht. „Das müsste man testen. Unsere Katzen sind alle im Haus“, erklärt Sandra Witzke.
Auf alle Fälle ist Baskja zu Menschen sehr zutraulich und verschmust. Daher sollte der gesunde Rüde recht bald ein eigenes Zuhause finden, wenn ein Vierbeiner als Alleinunterhalter gefragt ist.
„Wir suchen Interessenten, die nicht unbedingt auf einen fertigen Hund bestehen, ihn so nehmen wie er ist und die bereit sind, ihm die Leinepöbelei abzugewöhnen. Durch seine zugängliche Art ist es ja eigentlich ein toller Hund“, sagt Tierheim-Leiterin Jana Feister.