Vor einem Jahr hatte dem Hund Lux ein ganz hartes Los gedroht. Zusammen mit Leon, Loke und Leila war er in der Nähe von Sofia als Straßenhund geboren worden. Das war am 8. Mai. Als kurz darauf seine Mutter erschossen wurde, drohte ihm zusammen mit seinen Geschwistern ein vorzeitiges Ende. Doch eine Tierfreundin nahm sich ihrer an und vermittelte sie im Juli ins Tierheim an der Oderlandstraße nach Eisenhüttenstadt.
Es ging den vier robusten Hütehunden dort sehr gut. Sie bekamen ihr geregeltes Fressen und auch eine Perspektive auf ein erfülltes und vor allem geregeltes Dasein.
Seit einiger Zeit ist Hund Lux sehr traurig
Doch seit einiger Zeit ist der weiß-schwarze Lux sehr traurig. Ihm fehlen Spielgefährten. Mittlerweile sind seine drei Geschwister vermittelt.
Alle vier wollte niemand nehmen. Schließlich gehört Lux einer Rasse an, die nicht gerade klein ist und auch Bewegung benötigt. Der Einjährige wiegt etwa 30 Kilogramm, Tendenz steigend.
„Der Geschmack ändert sich. Bis Corona waren mehr große Hunde gefragt, jetzt sind es eher die kleineren, die man auch in die Wohnung nehmen kann. Seinen Bruder Loke haben wir zu jemandem vermittelt, der nur eine Wohnung hat, doch dafür ist Lux eigentlich zu groß. Der braucht Hof und Garten, wo er sich bewegen kann. Zuletzt haben wir Leon nach Ziltendorf gegeben, wo Haus und Hof sind“, sagt Tierheim-Mitarbeiterin Sylvia Pantel.
Die Geschwister ähneln sich sehr
Doch nun muss sich erst einmal ein Interessent für Lux finden. Sylvia Pantel ist optimistisch, dass sich auch für Lux bald jemand findet. Schließlich ähnelt er nicht nur vom Äußeren sehr seinen Geschwistern, sondern hat auch dasselbe Wesen: Freundlich, auf Menschen bezogen, dabei jedoch nicht zu aufdringlich. Mittlerweile ist ihm auch die Gassi-Tour an der Leine nicht unbekannt, doch besonders mag er diese noch nicht. Laut Sylvia Pantel sei das alles eine Trainings-Frage.
Gewöhnen muss er sich auch an die ungewohnte Einsamkeit im Tierheim. Zuletzt durfte Lux mit Ares spielen, einem sechsjährigen Angsthund. Doch während Lux schwanzwedelnd dabei ankommende Besucher begrüßt, hatte sich Ares in der Hundehütte verkrochen. Bis alle wieder weg waren.
Lux hat keinen Gefährten
„Der Größenunterschied ist zu groß. Es kann sein, dass Ares darunter leidet. Dieses Experiment ist misslungen“, erklärt Sylvia Pantel. Auch daher hofft sie, dass die Einsamkeit von Lux bald beendet ist. Schließlich sei Lux ein sehr soziales Tier. Er ist robust und gesund, gechippt und geimpft, aber noch nicht kastriert.
„Wenn der neue Halter das wünscht, dann lassen wir es machen. Doch viele wollen solche Eingriffe nicht“, erklärt Sylvia Pantel.
Informationen: Tierpension, Oderlandstraße 3, Eisenhüttenstadt, Tel. 03364 283442