Mitten auf der Verkehrsinsel in der Magistrale in Frankfurt (Oder) stellen Stadtmarketing und Stadtverkehrsgesellschaft (SVF) am Montag (5.6.) ihre Pläne vor. „Wir erleben heute hier, was wir nicht wollen“, sagt SVF-Geschäftsführer Christian Kuke über die lauten Verkehrsgeräusche hinweg. Zum Stadtfest Bunter Hering soll es nämlich genau das nicht geben, dann wird die Karl-Marx-Straße teilweise gesperrt.
Der Plan ist wie folgt: Am Samstag, 8. Juli, und am Sonntag, 9. Juli, wird die Magistrale zwischen Dr. Hermann-Neumark-Straße (der Einfahrt zum Parkhaus an den Lenné Passagen) und Kleine Oderstraße für den Individualverkehr gesperrt. Man möchte damit das Stadtfest auch auf die Magistrale ausdehnen, betont Oberbürgermeister René Wilke. Der Fokus liege damit auf den Menschen und einem Bewegungsraum für sie, auf dem ÖPNV und dem guten Ankommen in der Innenstadt.
In diesem Bereich wird die Magistrale in Frankfurt (Oder) gesperrt
Es entstehen Park+Ride-Parkplätze und ÖPNV in Frankfurt (Oder) ist kostenlos
Das sollen die Busse und Straßenbahnen der SVF möglich machen. Es verkehren beim Sonderfahrplan ausschließlich umweltfreundliche Fahrzeuge mit Biogas und Ökostrom. Die fahren am Stadtfestwochenende in deutlich dichterem Takt fast rund um die Uhr durch das ganze Stadtgebiet, kündigt Christian Kuke an – um auch den Heimweg nach dem Feiern sicher möglich zu machen. Den Fahrplan gibt es auf der Seite der SVF.
Drei Park+Ride-Parkplätze, voraussichtlich am SMC, am Messegelände und an der B87/B112, sind geplant – die genauen Standorte werden noch bekannt gegeben. Das bedeutet, wer aus dem Umland kommt, kann das Auto dort stehen lassen und in Bus oder Bahn umsteigen. Denn in der Innenstadt gebe es zum Bunten Hering ohnehin nicht genügend Parkplätze.
Um „keine Ausrede mehr zu haben“, innerhalb der Stadt mit dem Auto zum Stadtfest zu kommen, wird die Nutzung des ÖPNV von Freitag (7.9.), 16 Uhr, bis Sonntag um Mitternacht kostenfrei sein. „Mobil auch ohne Automobil“ laute das Motto laut Kuke. Natürlich könne man auch laufen und wer lieber mit dem Fahrrad in die Innenstadt kommen wolle, für den werden mobile Fahrradständer auf dem oberen Brunnenplatz und vor der Tourist-Information aufgebaut.
Flohmarkt, Malerei und spielende Kinder mitten auf der Magistrale
Der einzige barrierefreie Bereich in der Magistrale, hat kürzlich jemand zu Eventmanager Robert Reuter gesagt, sei die Straße. Und die wird nun zum Bunten Hering zugänglicher gemacht. „Es gibt einen Flohmarkt, Straßenmalerei und die Kinder können auf der Straße spielen“, sagt er. In anderen Fußgängerzonen Deutschlands gebe es das immerhin auch – am Alexanderplatz, nennt er als Beispiel, fährt die Straßenbahn ohne Absperrung über den kompletten Platz.
Trotzdem – und damit räumt er Sicherheitsbedenken, die zum Beispiel Eltern haben könnten, aus dem Weg – wird es zum Bunten Hering so sein, dass es einen gesperrten Bereich gibt, und die Ein- und Ausgänge durch Sicherheitskräfte kontrolliert werden. Innerhalb dieses Bereiches fahren die Busse und Bahnen nur in Schrittgeschwindigkeit. Sollte es doch mal nötig sein, werden die Sicherheitskräfte das begleiten, erklärt er.
SVF wollte kein Geld in eine andere Form des Sponsorings stecken
Für die SVF, erklärt Kuke, ist das eine Marketingaktion. Man habe sich entschieden, das Geld nicht in das Sponsoring eines Getränkewagens oder für Plakate auszugeben, sondern davon die freie Nutzung von Bus und Straßenbahn zu ermöglichen. Damit wolle man die Mobilität der Frankfurter unterstützen und „das letzte Argument gegen die Nutzung“ abschaffen, wie er sagt.
Auch die Abonnenten habe man im Blick – denn diese profitieren von der Aktion immerhin nicht direkt. Für sie gibt es Verlosungsaktionen, bei denen sie zum Beispiel ein Meet&Greet mit einem der Künstler oder Riesenradfahrten gewinnen können.