Sie beschrieb sich mal als öffentlichkeitsscheu und von Selbstzweifeln geplagt. Einladungen zu Fernsehinterviews habe sie aus Angst ausgeschlagen. In Talkshows könne sie sich nicht mit gelernten Texten hinter ihrer Figur verstecken. Am 13. Dezember, Dienstag, hat die Schauspielerin Julia Jäger beim 35. MOZ-Talk mit Musik im Kleist Forum in Frankfurt (Oder) zugesagt.
Die Hamburger Entertainerin Lilo Wanders und der deutschsprachige Meister im Poetry Slam, David Friedrich, unterhalten sich in Ostdeutschlands größten Live-Bühnen-Talkshow mit einer der renommiertesten Schauspielerinnen in Deutschland.

Julia Jäger sagte gern der Einladung in Frankfurt (Oder) zu

Julia Jäger hat für diese Talkshow – trotz ihrer anhaltenden Zurückhaltung vor solchen Auftritten –, wie sie sagt, gerne zugesagt, weil sie an diesem Abend in ihre Heimatstadt zurückkehrt. In Frankfurt-Rosengarten wohnen ihre Eltern – Saskia und Diether Jäger, der bekannte Theaterschauspieler.
So stand sie bereits im Kindesalter zum ersten Mal vor der Kamera. Mit 13 Jahren (1983) erhielt sie ihre erste Rolle im Kinderfilm „Moritz in der Litfaßsäule“. Im Schülertheater Theater in der Senke am Karl-Liebknecht-Gymnasium spielte sie unter anderem in einer Inszenierung von Shakespeares Sommernachtstraum. Schon als Neuntklässlerin bewarb sich Julia Jäger dann an der Leipziger Theaterhochschule „Hans Otto“, wurde jedoch zunächst abgelehnt. 1988 wurde sie nach einem zweiten Anlauf für ein Schauspielstudium an der Leipziger Theaterhochschule angenommen.
Jäger, die sich in ihrer Jugend rückblickend als „unsteter, unruhiger“ beschrieb, hatte die zunächst nicht bestandene Aufnahmeprüfung ausnahmsweise wiederholen dürfen. An ihr Studium schloss sich von 1991 bis 1995 ein erstes Engagement am Leipziger Schauspielhaus an. Dort debütierte sie mit der Rolle der Hedwig in Henrik Ibsens „Die Wildente“.
Seit Abschluss ihres Studiums bereicherte Julia Jäger schon viele Fernseh- und Kinofilme. Ihr Leinwanddebüt gab sie 1991 in Detlev Bucks „Karniggels“. 1991 erhielt sie für ihre schauspielerische Leistung in Maxim Dessaus „Erster Verlust“ den Max- Ophüls-Preis. Zudem spielte sie in Andreas Kleinerts Verfilmung der Tagebücher Victor Klemperers, „Klemperer – Ein Leben in Deutschland“. Vor allem wurde sie in ihrer Paraderolle als Paola Brunetti aus der Krimiserie „Donna Leon“ bekannt. 16 Jahre, von 2003 bis 2019, verkörperte sie die Frau von Commissario Brunetti.

Sie spielte eine aufopferungsvolle Mutter im Kurzfilm „Spielzeugland“

Bekanntheit erlangte sie von 2019 bis 2021 auch als Katja Brückner in der Fernsehserie „In aller Freundschaft“. Neben mehr als 70 Film- und Fernsehproduktionen wirkte Jäger auch in zahlreichen Theaterstücken wie „Der andere Mann“ oder „Wohltäter“ mit. 2014 erhielt sie, stellvertretend für das Schauspieler-Ensemble des Films „Zeit der Helden“, den Grimme-Preis.
Einem weltweiten Kinopublikum wurde Jäger durch ihren Part als aufopferungsvolle Mutter in Alexander Freydanks Kurzfilm „Spielzeugland“ (2007) bekannt, die ein jüdisches Nachbarskind zufällig vor der Deportation in den Osten bewahrt. Der Film, für den die Schauspielerin auf ihre Gage verzichtet hatte, wurde 2009 mit dem Oscar preisgekrönt. Neben Englisch und Französisch spricht die Julia Jäger auch Russisch.

Ministerpräsident Dietmar Woidke hofft auf Teilnahme

Auf eine bessere Terminlage als beim letzten MOZ-Talk hofft Ministerpräsident Dietmar Woidke. Damals musste er wegen einer Ministerpräsidentenkonferenz im Bundeskanzleramt kurzfristig absagen. Diesmal will er bei der Jahresend-Show im Kleist Forum dabei sein. Wer die weiteren Gäste sein werden, darüber informieren wir in den nächsten Tagen.
Tickets gibt es an der Kasse im Kleist Forum Montag bis Freitag 12 bis 17 Uhr, in der Tourist-Information Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr und Sonnabend 10 bis 14 Uhr sowie über www.kleistforum.de