Stern Meißen ist die dienstälteste Rockband Deutschlands – gegründet 1964. Seit mittlerweile 59 Jahren tourt die Band durch das Land. Im September 2018 sorgte ihr Auftritt beim MOZ-Talk für den längsten Show-Abend dieser Talk-Reihe. Immer wieder musste die Band um ihren Gründer Martin Schreier (75) und Sänger Manuel Schmid (38) Zugaben spielen. Am 13. Juni 2023 kommen Martin Schreier, Manuel Schmid, Frank Schirmner, Axel Schäfer und Sebastian Düwelt erneut zum MOZ-Talk ins Kleist Forum – diesmal jedoch nicht alleine.
Die Rockband aus Meißen bringt sich mit Lift und Karussell musikalische Verstärkung mit. Gemeinsam mit ihnen gehen sie in diesem Jahr als Sachsendreier auf große Tour. Über die Pfingstfeiertage proben die Musiker der drei ostdeutschen Kult-Bands im Kleist Forum. Das Haus ist weit über Frankfurt (Oder) durch seine gute Veranstaltungstechnik bekannt. Im Vorfeld der Proben entstand die Idee, gemeinsam mit Werther Lohse (Lift) und Wolf-Rüdiger Raschke & Jo Raschke (Karussell) beim MOZ-Talk aufzutreten. Das gab es bislang noch nicht.
Zuschauer dürfen sich auf einen langen Abend freuen
Viele unvergessene Klassiker der drei Bands werden daher an diesem Abend zu hören sein: „Der Kampf um den Südpol“, „Stundenschlag“ (Stern Meißen), „Mein Herz soll ein Wasser sein“, „Am Abend mancher Tage“ (Lift), „Wie ein Fischlein unter Eis“, „Als ich fortging“ (Karussell). Stern Meißen wird auch Songs des aktuellen Albums „Freiheit ist“ präsentieren. Alles in allem verspricht allein dieser Auftritt der drei ostdeutschen Rock-Legenden wieder einen langen Abend.
Die Hamburger Entertainerin Lilo Wanders und der deutschsprachige Meister im Poetry Slam David Friedrich werden beim 37. MOZ-Talk mit Musik mit weiteren Gästen plaudern. Unter anderem werden sie den internationalen Promi-Fotografen Michael Reh begrüßen. Der in Miami in den USA lebende Fotograf wurde in Dortmund geboren. Er veröffentlichte bisher weit über 2.000 Cover für internationale Magazine. Michael Reh fotografierte die US-Schauspielerin Pamela Anderson, das Star-Model Heidi Klum, den Modemacher Karl Lagerfeld und telefonierte nach einer selbst gemachten Ausstellung über Marlene Dietrich mit der Hollywood-Ikone.
Reh widmet sich seit Jahren auch sehr ernsten Themen. Er weilt zurzeit in Deutschland und stellt sein neues Buch „Die neun Gebote – Wie man sexuellen Missbrauch überlebt“ vor. Er wurde als Kind viele Jahre von seiner Tante sexuell missbraucht. Der renommierte Fotograf und Autor beschreibt, wie Traumata entstehen, welche Prozesse den Betroffenen dabei helfen zu verdrängen, zu verarbeiten und zu überleben, sowie was Angehörige und Freunde tun können und welche Möglichkeiten ihnen selbst zur Verfügung stehen, um zu lernen, mit diesem gesellschaftlichen Tabu umzugehen.
Zurzeit arbeitet Michael Reh bereits an einem neuen Buch. In diesem widmet er sich starken, ihn inspirierenden Frauen, denen er in seinem Leben begegnet ist. Ein Kapitel wird Lilo Wanders gewidmet sein, verriet er schon mal. Warum er auch die Moderatorin und Unternehmerin Verena Pooth mag, wird er erzählen.
Auf Twitter folgen dem Bernauer rund 60.000 Leute
Und dann kommt noch Andreas Müller aus Bernau. In Deutschland ist er der wohl bekannteste Amtsrichter. Auf Twitter folgen ihm 60.000 Leute. Nun hat die New York Times über Müller eine ganze Seite veröffentlicht. Es geht um die Cannabis-Legalisierung. Müller streitet gerne. In seinem Buch „Ein Jugendrichter zieht Bilanz“ schreibt er, dass sein Vater am Alkohol zugrunde ging. Und dass sein – mittlerweile gestorbener – älterer Bruder, ein Heroinjunkie, teils wegen kleiner Cannabis-Mengen immer wieder verurteilt worden war, statt ihm mit Therapien zu helfen. Diese Erfahrung hat den Jüngeren seit seiner Jugendzeit geprägt. „Es ist heftig, als 15-Jähriger einen Bruder im Knast zu haben“, sagt er.
Seitdem wisse er, dass die deutsche Drogenpolitik falsch sei. Müller setzt sich für die Legalisierung von Cannabis ein. Vor allem ist er jedoch ein Vertreter einer harten Linie gegen jugendliche Gewalttäter. Müller setzt sich für rasche Verurteilungen ein, weil nur dies seiner Meinung Eindruck auf die Täter mache. Damit hat er sich bei etlichen Richter-Kollegen, aber auch Staatsanwälten und nicht zuletzt Jugendsozialarbeitern unbeliebt gemacht. In seinem Buch nimmt er sich die Sozialromantik zur Brust.
Der Abend wird erneut von der MOZ-Talk Showband umrahmt. Wer die weiteren Gäste sein werden, darüber informieren wir demnächst.
Tickets gibt es an der Kasse im Kleist Forum Montag bis Freitag 12 bis 17 Uhr und in der Tourist-Information Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr sowie Sonnabend 10 bis 14 Uhr und über www.kleistforum.de