Der Mann im Inneren bekommt von der sengenden Hitze und dem aufgewirbelten Staub nichts mit. Seine Fahrerkabine ist klimatisiert und angenehm kühl. Neben der schweren Erntemaschine fährt ein Traktor mit Hänger, in dem die gedroschenen Körner landen.
Von 10 bis 22 Uhr sind elf Mitarbeiter jetzt täglich auf den Feldern rund um Buchholz zu Gange, um die Ernte einzufahren. Nach dem Dreschen wird das Stroh zugleich in 330 Kilogramm schwere Ballen gepresst und am Feldrand als Wintervorrat aufgestapelt. Die Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH mit Sitz in Buchholz hatte kürzlich einen Totalschaden an einem ihrer Mähdrescher zu beklagen. Deshalb hat sie sich Hilfe aus Spreenhagen geholt: Die Firma Westphal aus Spreenhagen unterstützt mit einem Gefährt die Landwirte.
675 Hektar Weizen müssen geerntet und so schnell wie möglich eingebracht werden. Schließlich könnte das Wetter umschlagen. Doch so nötig Wärme und Trockenheit in der Erntesaison sind, in der Wachstumsphase sind diese Bedingungen fatal und sorgen nun schon seit Jahren für große Verluste. "Der Mais sieht übel aus. Durch den Regen haben die Blätter zwar wieder Farbe bekommen, aber es fehlen Kolbenansätze", sagt Geschäftsführer Benjamin Meise. "Es ist ein schwieriges Jahr." Aus Mais wird eine Futtersilage für die hofeigenen Milchkühe gemacht. Reichen die Futterpflanzen nicht aus, muss der Tierbestand reduziert werden. Das Getreide ist, der Trockenheit geschuldet, auch nur knapp 50 Zentimeter hoch gewachsen. "Die Höhe ist für den Ertrag kein Kriterium, entscheidend sind Größe und Menge der Körner", erläutert Pflanzenproduktionsleiter Ronny Kraczmarek. Noch auf dem Feld werden die Körner auf Proteingehalt und Feuchte untersucht. Danach wird entschieden, ob sie zum Silo nach Fürstenwalde geliefert werden oder die Buchholzer die mindere Qualität selbst einlagern. Teilweise wurde nur die Hälfte der angestrebten Tonnenzahl pro Hektar erreicht, was den Landwirten Sorgenfalten auf der Stirn beschert.
Der Klimawandel zwingt die Bauern zum Handeln. "Wir müssen neue Wege gehen und uns Alternativen zu den herkömmlichen Feldfrüchten, die es nicht wirklich gibt, überlegen", sagt Benjamin Meise, der auch Vorstandsmitglied im Kreisbauernverband ist. Für die Buchholzer steht fest, dass sie im nächsten Jahr die Anbaufläche für Weizen reduzieren werden. Ob sie Raps, der in dieser Saison besonders schlecht war, überhaupt noch pflanzen, ist fraglich. Vorstellbar wäre ein Anbau von Lupine als alternative Futterpflanze. Weitere Überlegungen sind, bis zu 40 Hektar Gras zur Gewinnung von Saatgut zu kultivieren.