Mit großen Augen und Schnüffelnasen entdecken die beiden Welpen, die am Straßenrand gefunden wurden und im Tierheim Fürstenwalde untergekommen sind, ihre Umwelt. Die Hundebabys sind gerade neun Wochen alt. „Sie fressen, nehmen gut zu und sind aktiv“, heißt es auf Nachfrage aus dem Tierheim. Die kleinen Hunde würden auch im Auslauf spielen.
Als Nebenwirkung der Wurmkur haben die Welpen etwas Durchfall. Das gehe aber schnell vorbei und sei kein Grund zur Besorgnis. Laut Tierheimchefin Christine Matzke hat sich der Besitzer bislang nicht gemeldet. Dafür aber viele interessierte Tierfreunde. Eine Familie würde sogar beide Welpen aufnehmen. „Aber noch können wir sie nicht rausgeben“, sagt Matzke.

Boomendes Geschäft mit Hunde-Welpen lockt Kriminelle an

Woher die Hundebabys stammen und ob sie an der Hangelsberger Chaussee ausgesetzt wurden, ist immer noch unklar. Tierfreunde, die ihren Namen nicht auf MOZ.de lesen wollen, vermuten, dass die jungen Hunde aus illegalem Welpenhandel stammen könnten. Das Geschäft mit Hundewelpen und Katzenbabys boome und sei deshalb auch ein lukratives Geschäft für Kriminelle. Viele der Tiere würden - meist im Ausland - unter tierschutzwidrigen Bedingungen aufgezogen, viel zu jung von der Mutter getrennt und nach Deutschland transportiert.
Die Strafen für illegale Welpentransporte liegen laut Polizeidirektion Ost in Frankfurt (Oder) zwischen 5.000 und 25.000 Euro. In Osteuropa seien zudem skrupellose Vermehrer am Werk, die Hündinnen als Gebärmaschinen ausnutzen. Es könnten aber auch Hunde aus Polen sein, wo Mischlinge auf Märkten unterm Ladentisch preisgünstiger zu haben sind.
Ein Welpe aus dem Tierheim ist in der Regel günstiger zu bekommen, als vom Züchter. Dessen Preis wird maßgeblich dadurch beeinflusst, wie viel Geld der Züchter in seine Hundezucht und die Gesundheit seiner Tiere investiert hat. Oft würden illegale Hundehändler niedrige Preise verlangen – und machen damit sogar noch Gewinn, weil sie die Welpen günstig aus osteuropäischen Ländern importieren. Das Geld, das beim Welpenkauf eingespart wird, müsse später in den Tierarzt oder einen professionellen Hundetrainer investiert werden, erläutern Tierschützer mutmaßliche Hintergründe.