Bad Saarow hat jetzt eine Kunstgalerie. Der mit zahlreichen Bildern bestückte Raum in den Kurkolonnaden ist mit kurzen Reden, Musik, Wein und zahlreichen Gästen feierlich eröffnet worden.
Initiator ist der noch junge Verein „Kultur am See“. Dessen Vorsitzende Alexandra von Stosch freute sich, mit der ersten Ausstellung eine Brücke zur Universität der Künste Berlin (UdK) und dessen Freundeskreis / Karl Hofer Gesellschaft geschlagen zu haben.
Werke renommierter Künstler in limitierter Auflage
Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, Studenten und Absolventen der UdK wirkungsvoll zu unterstützen. Und das geht so: „Renommierte Künstler, die in der UdK studiert oder gelehrt haben, spenden Kunstwerke, die wir für diesen guten Zweck in limitierter Auflage, die sogenannten Jahresgaben, verkaufen können“, erklärt Christian Bracht, Vorsitzender des Freundeskreises.
Er selbst arbeitet in der Medienbranche in Berlin und hat seinen Zeitwohnsitz in Bad Saarow, kennt auch Alexandra von Stosch, Geschäftsführerin bei Artprojekt in Bad Saarow. „Aus diesen Beziehungen ist das Projekt mit der Galerie entstanden“, plaudert Christian Bracht. Es sei das erste Mal, dass die UdK die Jahresgaben außerhalb Berlins zeigt und als Kunst zum Kaufen anbietet.
Werk von Michael Müller für 1200 Euro verkauft
Schon am ersten Abend (4. August) fanden zehn Kunstwerke Interessenten, zu Preisen, die erschwinglich sind. Zu den teuersten – es gab auch Angebote für 200 Euro – gehörte das Diptychon „Signatur“ (2016) von dem deutsch-englischen Künstler Michael Müller, der auch zur Eröffnung gekommen war. Für 1200 Euro ging es an diesem Abend weg.
Darüber freute sich Simone Reiser, Geschäftsführerin des Freundeskreises der UdK/Karl Hofer Gesellschaft. „Man bekommt zwar kein Original, aber die Auflagen sind limitiert und tragen oft eine Originalwidmung“, sagt die Frau, über die alle Verkäufe zugunsten junger Künstler abgewickelt werden.
Ab sofort ist die Galerie in den Kolonnaden am Donnerstag und Freitag (15-18 Uhr) und Sonnabend (11 bis 18 Uhr) geöffnet. Zu denen, die hier künftig die Gäste betreuen, gehört Ramona Rossi. Die Saarower Medizinphysikerin hat ihr Berufsleben beendet und ihre neue ehrenamtliche Aufgabe „aus Interesse“ angenommen, „auch weil ich selber male“, sagt sie.
Künstler aus Fürstenwalde bei Eröffnung
Zu den neugierigen Gästen, die zur Eröffnung gekommen waren, gehörten auch zwei Künstler aus Fürstenwalde: der Maler Gerry Miller und der Holzgestalter Steffen Böttger. Und auch der in Bad Saarow bekannte Musikwissenschaftler Eberhard Geiger war dabei: „Ich bin zwar kein Kunstkenner, aber sehr daran interessiert. Darum freue ich mich, dass es wieder eine Galerie in Bad Saarow gibt, nachdem die am Bahnhof geschlossen wurde.“ Gleichzeitig wünscht er sich, dass künftig „mehr Künstler aus dem Umfeld ausstellen können.“
Bis zum 4. Oktober ist die jetzige Ausstellung in der Galerie in der Ulmenstraße 4 zu sehen, danach ist der 1963 in Dresden geborene und jetzt in Berlin lebende, äußerst vielseitige Via Lewandowsky angekündigt. Seine bekannteste Arbeit im öffentlichen Raum ist der „Rote Teppich“ im Bendlerblock Berlin. Seine Fotolithografie Windhauch (2014) ging bei Galerieeröffnung „über den Ladentisch“ – für 670 Euro.