Fürstenwalde ist im Juni 2023 Gastgeber für Athletinnen und Athleten, die sich an den Special Olympics World Games in Berlin beteiligen. „Das ist für uns eine besondere Ehre und eine große Chance, das Thema Inklusion in Fürstenwalde weiter voranzubringen“, heißt es aus dem Rathaus. Die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung, bei der Tausende Teilnehmer mit geistiger und mehrfacher Behinderung in 26 Sportarten antreten, ist zum ersten Mal in Deutschland. Die Golfwettbewerbe werden in Bad Saarow ausgetragen.
Die Domstadt wird die Gäste mit einem besonderen Programm willkommen heißen. Sport, Kultur, Politik – alle werden dabei sein und die Gelegenheit nutzen, auf das Thema Inklusion aufmerksam zu machen, heißt es in einer Pressemitteilung. Für einen der Höhepunkte wird sogar die Hauptverkehrsader für mehrere Stunden gesperrt sein. Denn: Das Olympische Feuer kommt nach Fürstenwalde. Wer das einzigartige Ereignis miterleben möchte, sollte sich deshalb den 14. Juni, einen Mittwoch, im Kalender anstreichen.
Olympisches Feuer: Ähnlich wie beim Fackellauf für die Special Olympics World Games 2019 in Abu Dhabi, könnte es auch in Fürstenwalde aussehen.
Olympisches Feuer: Ähnlich wie beim Fackellauf für die Special Olympics World Games 2019 in Abu Dhabi, könnte es auch in Fürstenwalde aussehen.
© Foto: Screenshot/ Inclusives Fürstenwalde
Das Olympische Feuer soll am 7. Juni in Athen (Griechenland) entzündet, geweiht und mit dem Flugzeug nach Berlin gebracht werden. „Vom BER reist die Flamme der Hoffnung am 14. Juni in einer kleinen Laterne direkt über die Autobahn nach Fürstenwalde“, sagt Leonie Teigesser vom Organisationsteam Torch Run (Fackellauf). Gegen 9.15 Uhr soll dann an den Samariteranstalten in der August-Bebel-Straße mit der Laterne das Olympische Feuer entzündet werden. Die dafür verwendete Fackel sei ein Unikat. Ein Künstler aus den USA habe sie für eben diesen einzigartigen Anlass mit Bezug auf Deutschland entworfen.
Das Feuer, begleitet von 100 Fackelträgern, darunter Polizisten aus 16 Ländern, soll von den Samariteranstalten über die Spreebrücke ins Herz der Stadt bis zur Bullenwiese getragen werden. Für die rund drei Kilometer lange Strecke haben die Veranstalter eine barrierearme Route gewählt. „Wir wollen mindestens ebenso viele Fürstenwalder am Lauf teilnehmen lassen und alle Menschen weit und breit aufrufen, die Läufer vom Straßenrand aus willkommen zu heißen und ihnen die Bühne zu geben, die sie verdienen“, schreibt Stadtsprecherin Nadine Gebauer. Alle Schulen und Vereine sind aufgerufen, dabei zu sein. „Interessierte können gern dem Fackelzug folgen“, sagt Bürgermeister Matthias Rudolph.

Eröffnung der Spiele am 17. Juni im Olympiastadion

Die Flamme der Hoffnung wird im Rahmen des Fackellaufs am gleichen Tag noch durch drei weitere Orte (Rüdersdorf, Bernau und Eberswalde) getragen. Bis die Flamme schließlich im Rahmen der Eröffnungsfeier am 17. Juni, ab 20 Uhr im Berliner Olympiastadion eintreffen wird, gibt es noch 12 weitere Stationen. Der Fackellauf hat laut Leonie Teigesser eine langjährige Tradition bei den Weltspielen und begeistert alle Menschen für das bevorstehende Event. Nach dem Fackellauf soll es auf der Bullenwiese mit einem Triathlon weitergehen. Dabei ist eine Disziplin Schwimmen in der Spree.
Nicht nur Golf-Olympioniken bereiten sich in Bad Saarow auf Wettkämpfe vor
Special Olympics World Games
Nicht nur Golf-Olympioniken bereiten sich in Bad Saarow auf Wettkämpfe vor
Bad Saarow
Weitere Veranstaltungen unterschiedlichster Formate sollen im Rahmen der Special Olympics für alle zum Anziehungspunkt werden, wichtige Perspektiven thematisieren, Probleme aufzeigen, Vorbehalte abbauen und auch ganz viel Spaß machen, schreibt die Stadtsprecherin. Dafür wurde das Netzwerk „Inklusives Fürstenwalde“ gegründet.

Aus dem Nebeneinander soll Miteinander werden

In diesem Jahr könne und werde damit in Fürstenwalde ein Schlaglicht auf das Thema Inklusion geworfen, so die Stadtsprecherin. Es soll Aufmerksamkeit geschaffen, Vorbehalte abgebaut und in dem Bereich konkret etwas verbessert werden. Vor allem sollen Impulse gesetzt werden, um Menschen in der Stadt für das Thema zu gewinnen und zusammenzubringen. Schulen, Träger der Behindertenhilfe, Initiativen, Vereine und auch Privatpersonen sind Teil des schnell wachsenden Netzwerks. Das Schlagwort Inklusion soll mit Leben gefüllt, echte Veränderung herbeigeführt werden. So könne aus dem Nebeneinander ein wahres Miteinander werden. Das Netzwerk will unterstützen, Barrieren unterschiedlichster Art in Fürstenwalde zu reduzieren. Zum Beispiel sollen Vereine zukünftig ihre Angebote für Jung und Alt, auf Barrierefreiheit prüfen und wenn nötig, etwas verändern. Fürstenwalde habe dank der Special Olympics eine Initialzündung erlebt und mache sich nun gemeinsam auf, Stadt und Gesellschaft weiter zu öffnen und Fürstenwalde für alle lebenswerter zu machen, schreibt die Stadtsprecherin.
Gut zu wissen: Die Special Olympics, 2023 vom 17. bis 25. Juni, sind das größte Sportereignis für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Die offiziell vom IOC anerkannte Sportbewegung wurde 1968 von Eunice Kennedy-Shriver, einer Schwester des einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy, ins Leben gerufen. Die Bewegung ist heute mit 5,2 Millionen Athletinnen und Athleten in 174 Ländern vertreten.