In Oranienburg sind am 7. Dezember 2022 zwei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft worden. Jetzt steht der Stadt die nächste Entschärfung an – und damit die 224. Bombe, die seit den 1990er-Jahren unschädlich gemacht wurde. Die Stadtverwaltung teilte erste Details mit.
Der metallische Gegenstand, bei dem es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelt, wurde an der ehemaligen Friedenthaler Schleuse gefunden. „Er befindet sich auf einem städtischen Grundstück im ‚Weg zur Biberfarm‘ am Oranienburger Kanal und liegt in einer Tiefe von etwa viereinhalb Metern“, teilte Stadtsprecherin Eike-Kristin Fehlauer mit. „Schon im Dezember wurde eine Containerwand zum Schutz der Anwohner und angrenzenden Gebäude aufgestellt.“
Vorbereitungen laufen – Termin steht fest
Die vorbereitenden Arbeiten für die Bergung des Blindgängers in Oranienburg kommen würden gut vorankommen. „In dieser Woche werden am Fundort die Spundwandkästen in die Erde eingepresst“, informiert Jan Fielitz, Leiter des Amtes für Brandschutz, in dem auch das Sachgebiet Kampfmittel angesiedelt ist. „Anschließend starten wir mit der Grundwasserabsenkung, um nach dem Probebetrieb dann die eigentliche Freilegung vornehmen zu können.“
Läuft alles nach Plan, kann der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg (KMBD) nach jetzigem Stand am Dienstag, 21. März, nähere Aussagen zum Bombenblindgänger treffen. Sollte eine Entschärfung nötig sein, würde diese am Folgetag – am Mittwoch, 22. März – erfolgen. Der Sperrkreis ähnelt dem vom 7. Dezember, weicht im Detail aber etwas davon ab.
Kommt es zur Entschärfung, wird dieser Sperrkreis rund um den Fundort eingerichtet. Ab 8 Uhr würde dieser gelten. Mit einem Radius von 1000 Meter wären knapp 3000 Menschen betroffen und müssten ihre Wohnungen verlassen. Erst, wenn der Sperrkreis freigegeben wurde, können die Entschärfer mit ihrer Arbeit beginnen.
Die Stadtverwaltung präsentiert auch schon eine erste Anlaufstelle. Sie stellt ab 7 Uhr das Regine-Hildebrandt-Haus in der Sachsenhausener Straße 1 für all diejenigen zur Verfügung, die über keine andere Unterkunftsmöglichkeit verfügen.
Personen, die nicht selbstständig den Sperrkreis verlassen können und Hilfe beim Transport benötigen, melden sich bitte bei der Stadtverwaltung unter 03301 600901. Diese Telefonnummer steht auch Pflegediensten zur Verfügung, sofern diese nicht bereits von der Verwaltung angefragt worden sind. Nötige Medikamente sind bitte mitzunehmen, vorsorglich auch für einen längeren Zeitraum.
Erst am 13. März kam es in Oranienburg zu einer kurzfristigen Bombensprengung, nachdem zwei Bomben im Friedrichsthaler Wald gefunden worden waren.