Die 44 Kinder im „Kinderparadies“ in Tremmen, einem Ortsteil von Ketzin/Havel, ließen sich am Montag, 20. März 2023, auch vom Besuch einer Ministerin bei ihrem ausgelassenen Spiel nicht stören. Umso größere Freude herrschte bei den Erzieherinnen, als Brandenburgs Bildungs- und Jugendministerin Britta Ernst (SPD) vor Ort den ersehnten Förderbescheid über rund 41.000 Euro an Ketzins Bürgermeisterin Katrin Mußhoff (parteilos) übergab.
Das Geld wird schon dringend erwartet, denn nun können die Schäden an der dekorativen, mit Stuck verzierten Außenfassade repariert und diese aufgewertet werden und, so die Hoffnung der Erzieherinnen, zum Jahresende wieder im alten Glanz erscheinen.
Nanett Müchler ist stellvertretende Leiterin der Kita. Sie kennt die Geschichte des Hauses und weiß aus eigener Erfahrung, dass in den letzten Jahrzehnten die Fassade des einst vom Bauern Hermann Sumpf im Jahre 1899 gebauten Hauses nicht mehr saniert wurde. Mit der Restauration könne nun auch verhindert werden, dass die Fassade bröckele und deshalb der Spielplatz teilweise gesperrt werden müsste, sagte sie.
Ketzin/Havel investierte viel Geld in Kita
Rund 300.000 Euro investierte die Stadt in den Kauf des Hauses, weitere 300.000 Euro wurden für die Herrichtung des großen Vorgartens als Spielplatz, die zusätzliche Fluchttreppe und den Ausbau von Gruppenräumen im Dachgeschoss bereits investiert. Die Fördermittel des Landes verringern den finanziellen Aufwand der Stadt von knapp 109.000 Euro für diese weitere Investition.
Wie Britta Ernst sagte, sei das die letzte Übergabe eines Förderbescheides des speziellen Programms zur Förderung von Bau- und Ausstattungsinvestitionen in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung mit einem Gesamtvolumen von 20 Millionen Euro. 570 von 744 Anträgen konnten bewilligt werden. Nun sei das Fördervolumen ausgeschöpft, informierte die Ministerin.
Für die Bürgermeisterin hat die Förderung einen weiteren Effekt. Das im Ortskern gelegene Gebäude verschönere auch das gesamte Ortsbild und erhöhe die Attraktivität der Tremmener Kita, sagte sie. Allerdings ist das noch nicht die letzte Investition, einige Gruppenräume müssen noch modernisiert werden.
Zufrieden war auch Landtagsabgeordneter Johannes Funke (SPD) über die Entscheidung der Ministerin. Mit Bezug auf die Zukunft der ländlichen Regionen unter den Bedingungen des demografischen Wandels meinte er, dass Kinder ebenso wie ältere Menschen so lange wie möglich attraktive Lebensbedingungen im eigenen Heimatort vorfinden sollen.
Gerührt nahm Britta Ernst beim Abschied ein großes, von den Kindern gestaltetes Bild entgegen. „Vielen Dank sagen wir, die Kinder der Kita Kinderparadies“, hieß es darauf.