Den Optikpark in Rathenow würde es nicht geben, hätte die Stadt nicht vor 16 Jahren die brandenburgische LAGA 2006 ausgerichtet. Mit Unterbrechung in Zeiten der Bundesgartenschau 2015 ist die Optikpark Rathenow GmbH für die Nachnutzung zuständig. Geschäftsführer war zunächst Hans-Jürgen Lemle, dann übernahmen Elfie Balzer und Joachim Muus. Seit Anfang 2019 hat Kathrin Fredrich den Posten inne. Sie eröffnet am Ostersonntag, 17. April, die nächste Nachnutzungssaison. Da dürften in Beelitz die ersten tausend Besucher längst über das LAGA-Gelände spaziert sein.
Nachtfröste machten LAGA 2022 zu schaffen
Beelitz in Potsdam-Mittelmark richtet die diesjährige brandenburgische Landesgartenschau aus. Eröffnung ist am Gründonnerstag. Die Probleme dort waren denen nicht unähnlich, mit denen es der Optikpark in Rathenow zuletzt zu tun bekam. Die LAGA hatte in den vergangenen Wochen mit Nachtfrösten die gleichen Gegenspieler.
Von Kälte betroffen waren freilich auch die Spargelbauern. Die Anbaugebiete rund um Beelitz sind landesweit am bekanntesten, zumal dort schon seit 161 Jahren feldmäßig Spargel wächst. Kürzlich erfolgte im Beelitzer Ortsteil Schlunkendorf der märkische Spargelanstich. Dafür zuständig war die neue Beelitzer Spargelkönigin Joelina Jakobs. Im Westhavelländischen dürfte der Vielfruchthof des Domstiftsguts Mötzow bei Brandenburg an der Havel der Ort sein, der die meisten Spargelliebhaber ins Grüne lockt, vielfach sogar Touristen.
Ohne Spargel und Erdbeeren - Optikpark in Rathenow ist bedeutendstes Ausflugsziel im westlichen Havelland
Freilich können die Mötzower Besucherzahlen nicht mit denen im osthavelländischen Elstal mithalten. Zumal es sich bei Karls inzwischen um einen Freizeitpark handelt. Kaum zu glauben, dass Karls erfolgreiche Expansionsgeschichte vor etwa 30 Jahren nur mit Erdbeeren am heimischen Standort in Rövershagen (Mecklenburg-Vorpommern) begann. In und um Rathenow hat sich seit 2006 der Optikpark - ganz ohne Spargel und Erdbeeren - zum wohl bedeutendsten Ausflugsziel entwickelt.
In Corona-Zeiten, als die Deutschen ihr Heimatland touristisch neu erschlossen, hat sicher auch der Park in Rathenow profitiert. Die unmittelbare Lage an der Havel sorgt vermehrt für Wassertouristen, die Lage am Havelland-Radweg für Reisende, die mit Vorliebe in Pedale treten. Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 hat der Optikpark in der nächsten Saison die Besucherzahl von rund 50.000 auf etwa 63.000 gesteigert. Wobei es weiterhin keine Großveranstaltungen gab. Etwa Angelo Kelly und seine Familie wurden zum Auftritt schon im Sommer 2020 erwartet, ihr Gastspiel wurde coronabedingt zunächst ins Jahr 2021 und dann in den Juli 2022 verschoben.
Keine 100000 Besucher nach der BUGA 2015
In der Saison vor Corona kamen insgesamt rund 72.000 Leute. Der Bestwert wurde drei Jahre nach der Landesgartenschau erreicht. 2009 besuchten fast 90.000 Leute den Park. Im Jahr nach der Bundesgartenschau hatte die Geschäftsführung gar mit 100.000 bis 120.000 Besuchern gerechnet. Letztlich waren es 80.100 im Jahr 2016 und 55.000 im Jahr danach. Vor Corona hatte sich das Klima schädlich auf die Zahlen ausgewirkt.
Wie viele Besucher es 2022 sein werden, steht in den Sternen. Weil aber Großveranstaltungen nun wieder möglich sind, könnte die Zahl bis Ende der Saison am 16. Oktober deutlich über 70.000 liegen. Indessen werden bis 31. Oktober rund 450.000 Besucher der LAGA 2022 in Beelitz erwartet. Die Landesgartenschau in Rathenow hatten rund 465.000 Menschen begrüßt.