Eckhard Galys Fontane-Apotheke, Lidl, Tankstelle, E-Center, Rathaus, Geldinstitute, Bäcker, Bahnstation, Gesundheitszentrum und nicht zuletzt die Havel am Ende der Goethestraße – besser könnten Wohnhäuser in Premnitz kaum gelegen sein. Die Goethestraße 1 und 1b liegen sozusagen mittendrin. Offiziell begannen die Mietverhältnisse zum 1. März 2023.
Doch stand es den Mietparteien frei, schon früher einzuziehen. Die mit dem Projekt betraute örtliche Rampf Bau GmbH hat die Mehrfamilienhäuser am 10. Februar dem Bauherren übergeben. Apotheker Galys kann mit allen am Bau beteiligten Firmen und vor allem mit dem Zeitpunkt seiner Entscheidung, am Standort Wohnraum zu schaffen, sehr zufrieden sein. Sein Projekt wurde im Vor-Krisen-Modus realisiert.
Es war im Frühjahr 2021, als dem Apotheker seitens des Landkreises Havelland die Baugenehmigungen vorlagen. Im Spätsommer startete der Bau der Heinrich-Heine-Straße 18b, noch im Herbst ging die Rampf Bau GmbH parallel an die Verlegung der Bodenplatten in der Goethestraße 1 und 1b. Als im Mai 2022 das eine Projekt vollendet wurde, war der Rohbau für die anderen beiden Stein-auf-Stein-Häuser schon praktisch fertig.

KfW-40-Standard – Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau rechtzeitig in der Tasche

Acht Mietparteien sind dort nun eingezogen. Beide Häuser verfügen über je vier 85 Quadratmeter große Wohneinheiten. Die Obergeschoss-Mieter haben große Balkone, die Untergeschoss-Mieter freuen sich über Terrassen. Sichtschutz bietet ein langer Zaun. Die Objekte sind durch den Hauswirtschaftsbereich miteinander verbunden. In diesem befindet sich die Haustechnik. Hier kommt – anders als in der Heinrich-Heine-Straße 18b mit ihrer Luft-Wärme-Pumpenheizung – eine Erdwärme-Pumpe zum Einsatz. Diese ist sogar noch effektiver.
Gleich ist der KfW-40-Standard, der die Objekte zu energetischen Effizienzhäusern macht. Beispielsweise sind Fenster mit UG-0,5-Verglasung verbaut, dem besten, was verfügbar ist. Die Förderzusagen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für diesbezügliche Darlehen hatte Galys bereits lange in der Tasche, als die Förderung im Krisenjahr 2022 zum bundesweiten Problemfall wurde. Indessen finanziert er den Rest seiner Investitionen über die Volksbank Rathenow noch zu einem Zins von rund 1 Prozent.
Dafür, dass am Standort einige Linden weichen mussten, ließ Galys an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet knapp 20 Bäume ersatzweise pflanzen. Mit den Linden verschwanden auch der „Lindenhof“ und das „Lindeneck“, die einst gastronomischen Zwecken gedient hatten.

Eckhard Galys meint, dass man sich nun erst wieder an höhere Zinsen gewöhnen muss

Ob denn Eckhard Galys in Anbetracht der Entwicklungen jemals wieder Bauherr sein möchte? Das will er nicht ausschließen. Freilich hänge das auch von den Entwicklungen der Kosten am Bau und für Finanzierungen ab.
Er meint aber, dass sich potenzielle Bauherren an Zinsen weit über 1 Prozent wohl erst wieder gewöhnen müssten. Tatsächlich lagen die Bauzinsen im Jahr 2000 noch bei über 5 Prozent, in den 1990er Jahren wurden teils mehr als 9 Prozent verlangt. Gegenwärtig sind es um die 4 Prozent.