Hunde gelten zuweilen als treueste Gefährten des Menschen – und das lassen sich Frauchen und Herrchen oft einiges kosten. Das weiß auch der findige Staat, wenn es darum geht, die niedlichen Vierbeiner zu besteuern. Doch gibt es in Schwedt derzeit einige Unterschiede bei der Höhe der Abgaben – woran liegt das?
Wer in der Stadt Schwedt und den „alten“ Ortsteilen einen Hund hält, muss für sein Tier 36 Euro pro Jahr berappen, erklärt Pressesprecherin Corina Müller. Wer zwei Hunde hat, zahlt 72 Euro, bei drei Tieren erhöht sich die Steuer auf 96 Euro, mehr wird auch nicht erhoben, wenn die Tierfreunde ein ganzes Rudel besitzen. Teuer wird es indes, wer sich gern mit sogenannten gefährlichen Hunden umgibt. Denn dafür werden 300 Euro fällig.
Unterschiedliche Sätze für die Hundesteuer in Schwedt und den Ortsteilen
Ganz andere Sätze gelten in den neuen Ortsteilen, das aber hat damit zu tun, dass in den Gemeinden des ehemaligen Amtes Oder-Welse unterschiedliche Sätze galten – und diese sollen für fünf Jahre fortgesetzt gelten. Für die Hundefreunde in Berkholz-Meyenburg ist das ein Vorteil, genauso wie für die Frauchen und Herrchen in Passow. Nachteile – zumindest in einigen Fällen – haben Hundebesitzer in Mark Landin.
Frauchen und Herrchen zahlen in Berkholz Meyenburg für den ersten Hund gerade einmal 25 Euro, in Mark Landin sind es stolze 40 Euro. Gefährliche Hunde kosten in Berkholz-Meyenburg 250 Euro, in Mark Landin 300 Euro und in Passow gar stolz 350 Euro Steuern im Jahr.
Mit den Einnahmen aus der Steuer lassen sich keine großen Sprünge machen
Für die Stadt Schwedt bringen die Vierbeiner eine hübsche Summe in die Stadtkasse. Große Sprünge lassen sich mit den Einnahmen indes nicht vollziehen. Dann, dafür sind die Beträge zu gering. Zuletzt waren es gar nur knapp 78.000 Euro in der Kernstadt und den alten Ortsteilen. Zusammen mit den neuen Gemeinden kam die Stadt auf einen Erlös von knapp 93.000 Euro.
Gemeldet sind in der Stadt Schwedt aktuell 2075 Hunde. Zusammen mit den neuen Ortsteilen, die seit 19. April 2022 zur Stadt gehören, insgesamt 2464 Hunde. Im Jahr 2019 waren es noch 1839 Hunde, die in Schwedt gemeldet gewesen sind. Hintergrund für den Zuwachs sind vor allem die neuen Gemeinden, die seit 1. Januar 2021 dazugekommen sind.
In den ländlichen Teilen Schwedts gibt es offenbar mehr Hunde
Denn schon mit der Eingemeindung von Schöneberg, Felchow und Flemsdorf stieg die Zahl der Hunde stark an. Waren es 2020 noch 1883 Tiere – also kaum mehr als 2019 – zählte die Stadt 2021 bereits 2075 Hunde.
Und welche Hunde sind in Schwedt besonders beliebt? So einfach lässt sich das nicht feststellen. Denn die Stadt führt vor allem reinrassige Hunde. In den Ortsteilen, die erst jüngst dazu gekommen sind, gibt es noch gar keine Erhebung. Denn das Amt Oder-Welse hat die Rassen an sich gar nicht erfasst.
Welches ist der beliebteste Hund?
Die beliebtesten Hunde in Schwedt sind nach den Daten in der Stadtverwaltung Yorkshire Terrier. Das ist erstaunlich, denn bei den Deutschen sind die possierlichen Hunde nicht ganz so angesagt. Sie rangieren auf Platz zehn. Auf Platz zwei kommt der „Mischling“, der in der Bundesrepublik auf Rang ein Platz nimmt. Wenig überraschend ist dagegen Rang drei – zumindest im Jahr 2019. Denn seinerzeit rangierten dort die Labradore, ganz nach dem Deutschlandtrend. Dort haben sie Platz zwei
Doch sind sie in Schwedt inzwischen von der Französischen Bulldogge abgelöst worden. Das mag ein Hinweis auf die in Schwedt eher beliebten Rassen sein. Denn am Nationalpark sind eher kleine und kompakte Tiere gefragt. Das zeigt sich auch beim Blick auf den fünften Rang. Dort findet sich die kleinste Hunderasse überhaupt, der Chihuahua.
Ordnungsamt kontrolliert die Hunde
Ob es bei den Hundebesitzern alles mit rechten Dingen zugeht, kontrolliert das Ordnungsamt. Laut Corina Müller gehen die Mitarbeiter dabei auch Hinweisen von Dritten nach.