Vor allem die Anfangsphase war durch hohes Tempo bestimmt. Die Strausberger dominierten mit ihrer starken Offensivabteilung Khaled Akasha (links), Florian Schulte (rechts) sowie Deniz Citlak und Vincent Lipp in der Mitte. Da waren teilweise großartige Kombinationen mit hoher Geschwindigkeit zu sehen
Das fast folgerichtige 1:0 besorgte Citlak. Es war ein Foulstrafstoß, den Seelows Torhüter Maurice Geisler mit einer unglücklichen Abwehraktion gegen Schulte verursacht hatte. Doch der FCS machte nicht konsequent weiter und so kamen die Seelower auf. Bei einem großen Durcheinander in der Abwehr der Gastgeber konnte Artur Bednarczyk nach einer Ecke ausgleichen.
Paul Schulze am Spielfeldrand
In der Halbzeitpause sagte der Strausberger Paul Schulze: "Wir haben uns die Partie ein wenig aus der Hand nehmen lassen." Der Abwehrspieler war traurig, denn nach einem Mittelfußbruch wird er mindestens noch vier Wochen zuschauen müssen. "Freitagabend, viele Zuschauer, der tolle Rasen, angenehme Temperaturen – und ich muss auf der Bank sitzen. Das ist wie eine Strafe", sagte er und blickte dabei in das weite Rund der Energie-Arena.
Er sah dann, wie seine Mannschaft als erste aus der Kabine wieder zurück auf den Rasen kam. So, als wenn sie jetzt das Spiel sofort entscheiden wolle. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff gelang den Strausbergern tatsächlich die erneute Führung. Vincent Lipp stand goldrichtig. Vorausgegangen war wieder so ein schneller Angriff über die rechte Seite mit Schulte und Citlak.
Zweimal Gelb/Rot
Die Victoria mobilisierte alle Kräfte – und hatte Glück. Mariusz Wolbaum spielte an der Strafraumgrenze fast die gesamte Strausberger Abwehr aus und zog mit dem linken Fuß ab. Sein Schuss wurde abgefälscht und trudelte unhaltbar für FCS-Keeper Marvin Jäschke zum 2:2 ins Tor. Die Gäste hatten in der Schlussphase sogar noch zwei ganz dicke Gelegenheiten. Zunächst scheiterte Till Schubert am starken Jäschke, und auch Bednarczyk konnte den Strausberger Schlussmann mit einem Schuss aus der zweiten Reihe nicht überwinden.
"Wir sind heute stak ersatzgeschwächt nach Strausberg gekommen", sagte Seelows Trainer Peter Flaig. "Am Ende hätten wir mit etwas mehr Glück sogar gewinnen können. Aber ich bin zufrieden." Victoria-Präsident Roland Bienwald ärgerte sich über Schiedsrichter Florian Koch aus Neustrelitz: "Zwei Gelb/Rote Karten im ersten Saisonspiel, das so hart nicht war, sind übertrieben." Lipp sowie Gästeakteur Theo Hahn hatten die Ampelkarte gesehen.
Strausbergs Trainer Oliver Richter indes war mit dem Auftakt in der Energie-Arena nicht ganz einverstanden. "Wir gehen zweimal in Führung und sind nicht in der Lage, das Spiel cleverer zu gestalten. Das sind Punkte, die jetzt noch nicht fehlen, aber am Ende der Saison ganz wichtig sein könnten."