„Wir sind alle vom gleichen Blut“, heißt es übersetzt im Song „Blood & Glitter“, mit dem Lord of the Lost Deutschland an diesem Sonnabend beim Eurovision Song Contest vertreten wird. Eine Zeile, die die Band lebt und, die sie der Welt mit ihrer Musik bei ihrem Auftritt in Liverpool vermitteln will.
Bereits vorab zeigte die Band auf ihren Social-Media-Kanälen Loyalität und Weltoffenheit gegenüber den anderen dort antretenden Künstlern wie sonst kein anderer. Sie coverten die Songs der Interpreten, auch in deren Ländersprachen (unter anderem Französisch, Italienisch und Finnisch) und nutzen in Liverpool jede freie Minute, die Menschen vor Ort kennenzulernen. Ob beim gemeinsamen Singen mit Schülern einer Highschool, einer Stadtrundfahrt auf den Spuren der Beatles oder bei einem akustischen Morgenkonzert im weltberühmten „The Cavern Club“, schon jetzt haben sie viele Herzen erobert.
Fast die Hälfte aller Online-, SMS- und Telefon-Stimmen für LOTL
Dass sie damit vor allem beim Publikum punkten, haben sie bereits beim Vorentscheid bewiesen. 40 Prozent aller Online-, SMS- und Telefon-Stimmen konnte die Band, die sich jüngst für das gleichnamige Album „Blood & Glitter“ am Glam-Rock orientiere, für sich gewinnen. Auch in den Wettquoten für das große ESC-Finale liegen Lord of the Lost derzeit bei den Televotes auf Platz 6 von 26. Erst zu Beginn des Jahres, mit nur einer Woche Ankündigung, landeten sie mit ihrem Album auf Platz 1 der Offiziellen Deutschen Charts. Denn hinter der Band stand bereits vor dem Fernsehauftritt eine internationale Fangemeinde, die nun seitdem noch einmal gewachsen ist.
Fans glauben an Top 10-Platzierung
Einer der Fans ist der 32-jährige Alexander S., der seit fast vier Jahren in Tokio (Japan) lebt. Kennengelernt habe er die Band bereits in seinen ersten Tagen in der Gothic-Szene, in der er sich schon in seinen Teenagertagen heimisch gefühlt habe. Extremer ESC-Fan hingegen sei er erst seit einigen Jahren, beispielsweise durch Auftritte von The Rasmus oder Blind Channel. Besonders dabei sei der verbindende und zauberhafte Spirit des Events. „Seitdem hat mich der ESC nie wieder losgelassen“, schwärmt er.
Er ist es auch, der direkt nach Bekanntgabe der Teilnahme zum Vorentscheid alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um einen Eurovision Fan-Account für die Glam-Rocker zu erstellen, der inzwischen fast 2400 Follower hat – nicht zuletzt, weil die Band den Account auf den eigenen Kanälen unterstützt. „Es sind Leute, die so wie ich alles für ihre Lieblingsband tun würden und die zur Band stehen, egal, was auf der Bühne in Liverpool passiert und egal, welches Resultat dabei herauskommt“, betont er. Für Alexander S., der in den letzten Jahren den ESC intensiv verfolgt hat, sei mit der Unterstützung der vielen bereits vorhandenen internationalen Fans, nicht zuletzt durch die gemeinsame Tour mit der Band Iron Maiden, eine Top 10-Platzierung zuzutrauen.
Neben liebevoll gestalteten Grafiken und Storys von Alexander S., mit Voting-Aufrufen und den aktuellsten Nachrichten rundum die Favoriten, hat die Community um die Band auch Straßenwahlkampf-Aktionen arrangiert, um für so viele Stimmen wie möglich zu sorgen. „Weil uns die tiefe Liebe zu Lord of the Lost verbindet“, begründet er.
Die LOTL-Fangemeinde im Netz wächst
Für ihn war es eine Herzensangelegenheit, beide Welten in irgendeiner Weise dabei zu unterstützen, mit möglichst viel Erfolg zueinander zu finden: „Die ESC-Fans mussten eine außergewöhnliche Band wie LOTL ja auch erstmal kennenlernen und verstehen, daher habe ich auch viel mit großen Eurovision-YouTube-Kanälen und Medien kommuniziert, um ihnen die Geschichte und die Inhalte der Band näherzubringen.“ Mit Erfolg! Das spiegelt sich auch in den weltweiten Reaktionen zu den ersten Proben unseres deutschen Acts auf Social Media wider. Hier ist jeder neue Fan willkommen.
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Ein Fan der neuen Stunde ist unter anderem Karl Schimkowski, der 36-jährige Berliner ist auf Lord of the Lost kurz vor der Bekanntgabe zur Teilnahme zum Vorentscheid aufmerksam geworden und inzwischen Teil der Community, die unter anderem durch das Engagement von Alexander S. in mehreren WhatsApp-Gruppen für einen persönlichen Austausch aktiv ist.
Auch Karl S. schließt eine Platzierung in den Top 10 nicht aus. Das Besondere: Er ist in Liverpool, sein zweiter ESC, den er live mitverfolgt und konnte die Proben der Künstler vor Ort begleiten. „Ich glaube, viele in der Halle hatten LOTL zuvor gar nicht auf dem Schirm und hatten keine hohen Erwartungen. Der Auftritt war spektakulär. Keiner hat dieses Jahr so viel Feuer wie der deutsche Beitrag“, berichtet er. Damit falle der Beitrag auf, und das, sehr positiv. Für Schimkowski „Show und Spektakel“ zugleich.
Lord of the Lost überzeugen jedoch nicht nur durch die extravagante Show mit rot-goldenen Lack und Glitzer-Outfits und den sieben Meter hohen Bühnenaufbauten, sie sind auch bodenständig geblieben und setzen sich unter anderem mit Spendenaktionen und mit ihrer Musik für die Gesellschaft ein. „Wir alle sprechen die gleiche Sprache, die Sprache der Musik und das eint uns“, sagte Multiinstrumentalist Gerrit Heinemann im The Cavern Club am Dienstag.
Diesen Einsatz schätzt auch die Community der Band. „Diese Jungs denken immer daran, Menschen zu vereinen und Liebe statt Hass siegen zu lassen“, bekräftigt Alexander S. Darüber hinaus sei Lord of the Lost für ihn und die Fangemeinschaft ein Lebensgefühl, eine Grundeinstellung zur Gesellschaft geworden. Das bestärke sich auch durch die Nahbarkeit der Band zu ihren „Losties“. Verloren fühlt sich hier aber keiner. Denn das Gefühl, dass die Band den Fans vermittelt, sei keine Einbahnstraße, bestätigt Gitarrist Pi Stoffers. Die Fanliebe und damit verbundenen Reaktionen, auch bei einem Konzert, seien wie ein „Safe Haven“ – übersetzt: sicherer Hafen, also ein Platz, wo sich die Rocker geborgen fühlen.
Authentizität zahlt sich aus
Lord of the Lost passen in keine Schublade, verstellen sich nicht. Auch beim Eurovision Song Contest war das für die Band die wichtigste Bedingung zur Teilnahme. Das wissen auch ihre Fans ganz genau: „Ich wünsche ihnen für Samstag und auch für die Zeit danach dasselbe. Dass die Jungs einfach sie selbst bleiben und Spaß bei dem haben, was sie tun“, unterstreicht Alexander S. Dabei sei nicht entscheidend, ob andere das gut oder schlecht finden. Die Unterstützung ihrer riesigen Fangemeinde sei ihnen immer sicher – 12 Points for Germany!
Lord of the Lost – das ist die Band, die Deutschland beim ESC 2023 vertritt.