Die Entscheidung ist bereits vor gut anderthalb Wochen gefallen: Die alte Stadthalle in Falkensee darf abgerissen werden. Damit folgt die Denkmalschutzbehörde einem Antrag der Stadt. Die letzte Entscheidung hatte tatsächlich Manja Schüle (SPD), ihres Zeichens Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, zu treffen. Sie hatte sich im März 2022 persönlich vor Ort einen Eindruck verschafft.
Bürgermeister Heiko Müller (SPD) zeigte sich erleichtert, dass nun endlich eine Entscheidung gefallen ist. „Die letzten eineinhalb Jahre stand das Thema „Denkmal“ im Mittelpunkt der Diskussionen zur Zentrumsentwicklung. Natürlich ist gut nachzuvollziehen, dass Bürgerinnen und Bürgern der Erhalt der Ende der DDR-Epoche gebauten Stadthalle ein wichtiges Anliegen war“, so Müller. Die Ministerin habe aber in ihrer Abwägung zwischen dem Denkmalswert des Gebäudes und den strategischen Planungen der Stadt zur Zentrumsentwicklung zugunsten des über mehr als ein Jahrzehnt entwickelten und teilweise bereits umgesetzten Stadtentwicklungskonzept entschieden.

Bibliothek wird Platz im Neubau finden

Da der schriftliche Bescheid der Denkmalschutzbehörde noch nicht da sei, wie Müller in der Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch erklärte, wisse man allerdings noch nicht, welche Bedingungen genau an den Abriss geknüpft sein werden. Er rechnet mit einer Dokumentationspflicht und einer Erinnerungskultur, beispielsweise in Form einer festen Ausstellung zur Historie des Standorts, die dann nicht nur die Halle, sondern auch das alte Seegefelder Gutshaus und den Gutspark umfassen könnte.
"Residenz am Gutspark"
Bauvorhaben
„Residenz am Gutspark“
Falkensee
Klarheit gibt es nun auch für die Bibliothek. Diese kann in neue, barrierefreie Räumlichkeiten des Neubaus umziehen. Das alte Bibliotheksgebäude soll danach zu einem Begegnungszentrum auf dem Campusplatz umgebaut werden. Dort oder in der neuen Bibliothek könnte dann auch die Ausstellung untergebracht werden. Mit der „multifunktionale Begegnungsstätte in der heutigen Bibliothek“ hätte man dann auch eines der ältesten kommunalen Gebäude in Falkensee erhalten - die ehemalige Dorfschule Seegefeld, so Bürgermeister Heiko Müller abschließend.